Mehrere Baterrien des herstellers Varta
Bildrechte: picture alliance/Felix Kästle

Der Batteriehersteller VARTA mit seinem stadort in Nördlingen kämpft ums Überleben. Jetzt droht Aktionären der Totalverlust.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Batteriehersteller Varta - Aktionären droht Totalverlust

Anhaltende Probleme in den Lieferketten und Billigkonkurrenz aus China: Der Batteriehersteller Varta mit seinem Produktionsstandort Nördlingen kämpft ums Überleben. Jetzt sollen Gläubiger auf einen Großteil ihres angelegten Geldes verzichten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Varta steckt in der Krise. Das Traditionsunternehmen muss einen spürbaren Nachfragerückgang hinnehmen und mit Problemen in den Lieferketten klarkommen. Und auch chinesische Hersteller erobern immer weitere Markanteile. Lag der Aktienwert im Januar 2021 teilweise noch bei 180 Euro, sind die Aktien heute nur noch 1,69 Euro wert. Ein Totalverlust.

Restrukturierungsvorhaben sollen Varta retten

Um das in Schieflage geratene Unternehmen aufzufangen, hat die Geschäftsleitung beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart ein Restrukturierungsvorhaben nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) angezeigt. Die vorgesehenen Maßnahmen sehen unter anderem vor, Varta-Aktien ohne jedweden Ausgleich einzuziehen. Der Konzern plant eine Erhöhung des Grundkapitals. Insider gehen von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag aus. Varta will dazu neue Aktien ausgegeben. Alle bisherigen Aktionäre sind dabei vom Kauf ausgeschlossen. Da diese kaum den angekündigten Maßnahmen zustimmen würden, greift das StaRUG.

Produktion in Nördlingen deutlich heruntergefahren

Noch vor Jahren hatte der Batteriehersteller noch in den Produktionsstandort Nördlingen investiert und die Kapazitäten ausgebaut. Dort wurden vor allem Miniknopfzellen hergestellt, wie sie unter anderem in Apple-Produkten verwendet werden. Lange setzte das Unternehmen dabei allein auf Varta. Dann aber änderte Apple seine Strategie und suchte sich weitere Batteriehersteller. Das hatte Varta kalt erwischt. Infolgedessen fuhr das Unternehmen die Produktion in Nördlingen deutlich herunter.

Zukunftsaussichten für Varta in Nördlingen

Es wird weiterhin Varta-Batterien geben und auch die Kleinstbatterien. So braucht der Sportwagenhersteller Porsche für die Hybrid-Ausführung der Baureihe 911 eine Spezialbatterie, die eine entsprechende Leistung zur Verfügung stellt. Diese wird von Varta produziert und könnte dazu beitragen, dass das Unternehmen wieder in ruhiges Fahrwasser kommt, schätzen Insider.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!