Varta steckt in der Krise. Das Traditionsunternehmen muss einen spürbaren Nachfragerückgang hinnehmen und mit Problemen in den Lieferketten klarkommen. Und auch chinesische Hersteller erobern immer weitere Markanteile. Lag der Aktienwert im Januar 2021 teilweise noch bei 180 Euro, sind die Aktien heute nur noch 1,69 Euro wert. Ein Totalverlust.
Restrukturierungsvorhaben sollen Varta retten
Um das in Schieflage geratene Unternehmen aufzufangen, hat die Geschäftsleitung beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart ein Restrukturierungsvorhaben nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) angezeigt. Die vorgesehenen Maßnahmen sehen unter anderem vor, Varta-Aktien ohne jedweden Ausgleich einzuziehen. Der Konzern plant eine Erhöhung des Grundkapitals. Insider gehen von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag aus. Varta will dazu neue Aktien ausgeben. Alle bisherigen Aktionäre sind dabei vom Kauf ausgeschlossen. Da diese kaum den angekündigten Maßnahmen zustimmen würden, greift das StaRUG.
Produktion in Nördlingen deutlich heruntergefahren
Noch vor Jahren hatte der Batteriehersteller noch in den Produktionsstandort Nördlingen investiert und die Kapazitäten ausgebaut. Dort wurden vor allem Miniknopfzellen hergestellt, wie sie unter anderem in Apple-Produkten verwendet werden. Lange setzte das Unternehmen dabei allein auf Varta. Dann aber änderte Apple seine Strategie und suchte sich weitere Batteriehersteller. Das hatte Varta kalt erwischt. Infolgedessen fuhr das Unternehmen die Produktion in Nördlingen deutlich herunter.
Zukunftsaussichten für Varta in Nördlingen
Es wird weiterhin Varta-Batterien geben und auch die Kleinstbatterien. So braucht der Sportwagenhersteller Porsche für die Hybrid-Ausführung der Baureihe 911 eine Spezialbatterie, die eine entsprechende Leistung zur Verfügung stellt. Diese wird von Varta produziert und könnte dazu beitragen, dass das Unternehmen wieder in ruhiges Fahrwasser kommt, schätzen Insider.
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