Eine Batteriespeicher-Anlage in Ottenhofen bei München.
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In Ottenhofen bei München testen die beiden Unternehmen Fluence und Tennet, inwieweit Batteriespeicher das Stromnetz entlasten können.

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Batteriespeicher sollen Überlastung im Stromnetz verhindern

Batteriespeicher sollen Überlastung im Stromnetz verhindern

Mit Hilfe der Sonne könnten im Sommer eigentlich große Mengen Strom produziert werden – doch es fehlt an Speichermöglichkeiten. Zwei Unternehmen testen in Bayern nun gemeinsam Batteriespeicher, die eine Überlastung des Stromnetzes verhindern sollen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Sie stehen da in Reih und Glied: In den weißen Würfel auf einer Versuchsanlage bei Erlangen stecken Batteriespeicher. In ihnen soll überschüssiger Solarstrom zwischengespeichert werden. Denn was passiert, wenn die Sonne im Hochsommer auf die tausenden Quadratmeter Solarpaneele knallt, die auf Flachdächern oder in Solarparks aufgestellt wurden? Die Anlagen werden vom Netz genommen, weil die Überlandleitungen und Umspannwerke mit der Menge an Strom nicht mehr zurechtkommen, es droht eine Überlastung.

Die Batteriespeicher hat die Erlanger Firma Fluence entwickelt – eine Gründung von Siemens und dem amerikanischen Energieversorger AES. In ihnen kann überschüssiger Strom zwischengespeichert werden. In der Universitätsstadt laufen mehrere Container mit Batteriespeichern im Probebetrieb, die so genannten Netzbooster. Das sind zwei Reihen gestapelter Batteriepacks in einem weißen Container. Bei Fluence werden sie "Cubes", also Würfel, genannt.

Mehr Speicher bedeuten weniger Netzausbau

In den unscheinbaren Containern wird der überschüssige Sonnen- oder Windstrom gepuffert, so der Fluence-Geschäftsführer für das operative Geschäft, Roman Loosen. "Wir haben zum Beispiel die Situation, dass in Deutschland sehr viel Windkraft im Norden produziert wird. Es kommt teilweise zu einer Überproduktion an Strom. Und diese Überproduktion führt dann dazu, dass das Netz kurzfristig aussetzen kann", sagt Loosen. "In dem Fall springt dann er so genannte grid booster, also die Netzstabilisierung eigentlich ein, um dafür zu sorgen, dass das Netz nicht überlastet wird. Das heißt, ich muss das Netz nicht in dem Maße ausbauen, wie ich es eigentlich machen müsste, nicht so viele Kabel ziehen."

Tennet und Fluence testen gemeinsam

Kabel ziehen ist das Kerngeschäft des Netzbetreibers Tennet. Tennet arbeitet mit Fluence zusammen, um eben die Stromnetze zu entlasten, erklärt Sebastian Pfaller von Tennet: "Neben dem klassischen Netzausbau wollen wir das Ganze noch mit Innovationen unterstützen, wie beispielsweise den Netzbooster, der dafür sorgt, Bestandsnetze höher auslasten zu können. Um dann eben das Zweigestirn zu haben: klassischer Netzausbau mit höherer Auslastung von Bestandsnetzen." Heute haben Tennet und das Erlanger Unternehmen Fluence ihre Zusammenarbeit mit einem Vertrag besiegelt.

Netzbooster: Deutschland weit hinterher

Die Netzbooster sind Neuland für Deutschlands Energieverteilung. In anderen Teilen der Welt sei man da schon ein ganzes Stück weiter, sagt Fluence-Geschäftsführer Roman Loosen: "Wir sehen zum jetzigen Zeitpunkt, dass wir eigentlich 50 bis 60 Prozent des Weltmarktes in Kalifornien finden. Das heißt, wir haben einen Bundesstaat der USA, der schon sehr stark auf diesem Wege ist. Deutschland hätte auf diesem Weg sein können. Ist es aber nicht." Zunächst starte das Pilotprojekt in Erlangen mit einer Laufzeit bis 2030. Erst danach könne man über den weiteren Ausbau in Deutschland reden.

Pilotanlage in Ottenhofen bei München

In Erlangen hat Fluence die Batteriespeicher entwickelt und testet sie im kleinen Rahmen. Gemeinsam wollen Tennet und Fluence nun mit zwei Pilotanlagen in der Größe von je zwei Fußballfeldern an den Start gehen – eine in Norddeutschland und eine bei Ottenhofen im Landkreis Erding. Dort wird ein bereits bestehendes Umspannwerk modernisiert. Und auf dem Werksgelände werden dann die Pufferspeicher aufgestellt. Auch in anderen Teilen Deutschlands planen oder bauen Unternehmen große Speicheranlagen, um eine Netzüberlastung zu verhindern.

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