Eine Fahne des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB weht vor dem Gewerkschaftshaus
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Mehr Tarifbindung, mehr Investitionen, mehr politische Bildung - das sind Forderungen des DGB Bayern.

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DGB Bayern meldet mehr Mitglieder und fordert Investitionen

DGB Bayern meldet mehr Mitglieder und fordert Investitionen

Mehr Investitionen des Freistaates und eine "Verfassungsviertelstunde" in Betrieben und Verwaltungen: Das sind zwei Forderungen des DGB in Bayern. Der Dachverband von acht Einzelgewerkschaften zog in München Bilanz und wagte einen Ausblick.

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Solche Zahlen konnte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Bayern schon lange nicht mehr verkünden: Die Zahl der Mitglieder sank nicht, sondern ist letztes Jahr angestiegen, und zwar um gut ein Prozent. Der DGB-Landesverband kommt damit jetzt auf nicht ganz 800.000 Mitglieder. Dazu haben vor allem die Gewerkschaften beigetragen, die mit Streikaktionen im letzten Jahr von sich reden machten. Bayerns DGB-Chef Bernhard Stiedl nennt da Verdi. Auch die IG Metall punktet. Deren Tarifrunde startet im Juni mit dem Beschluss zur Forderung für die Tarifrunde im Herbst.

DGB: Tarifbindung unzureichend

Tarifverträge auszuhandeln ist eine Kernaufgabe von Gewerkschaften. Allerdings braucht es dazu ein Gegenüber. Und da ist der DGB in Bayern nicht zufrieden mit der Entwicklung. Vor allem in Bayern – so Stiedl - habe die Tarifbindung abgenommen. Im Jahr 2000 lag sie laut Statistik noch bei 70 Prozent. Inzwischen könnten sich nur noch 47 Prozent der Beschäftigten in Bayern auf einen Tarifvertrag berufen. Das sei keine gute Werbung für neue Arbeitskräfte, die dringend gebraucht werden.

Der DGB in Bayern macht sich darum seit Jahren nun schon für ein Tariftreuegesetz bei Aufträgen stark, die der Freistaat vergebe. In dem jetzt vorgelegten 5-Punkte-Plan der CSU zur Stärkung der Wirtschaft tauche das nicht auf. Was der DGB Bayern weiter vermisst, seinen konkreten Investitionen in die Wirtschaft.

Mehr Investitionen in die Zukunft

Die Wirtschaft in der Krise, der Umbau zur digitalen und nachhaltigen Produktion im Stocken, der Mangel an Arbeitskräften belastet viele Firmen. Hier ist aus Sicht des DGB die Bundespolitik gefordert – aber nicht nur. Auch Bayern könnte mehr tun. DGB Landeschef Bernhard Stiedl vermisst eine landesweite Strategie. Und er vermisst konkrete Mittel des Freistaates:

"Wir brauchen dringend Investitionen in Bayern im Bereich Energie, in den Bereichen Wohnen, Infrastruktur und Gesundheit. Da wird viel zu wenig auch in Bayern getan." Bernhard Stiedl, DGB Bayern

Wer jetzt spare, um der Schwarzen Null wegen, hinterlasse vielleicht kein Schulden – aber eine kaputte Infrastruktur.

Eine "Verfassungsviertelstunde" auch in Betrieben

Die Unsicherheit der Menschen ist groß, beobachtet Verena Di Pasquale, DGB-Vize in Bayern. Sie erklärt auch so den Aufwind von rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien und Organisationen. Darüber müsse auch am Arbeitsplatz geredet werden. Bayerns DGB Chef Stiedl kann sich dazu eine "Verfassungsviertelstunde" wie in Schulen auch in Betrieben und Verwaltungen vorstellen.

"Das soll nicht funktionieren wie ein Apell, sondern soll eine Art Diskussion sein und da soll man den Wert von Demokratie ein Stück weit darstellen. Und da soll man natürlich in einen Dialog mit den Menschen kommen." Bernhard Stiedl, DGB Bayern

Und wer soll das organisieren? Betriebsräte zum Beispiel, sagt der DGB. Aber auch private Organisationen böten das ja schon an.

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