Rekord: Europas größter Versicherer hat im vergangenen Jahr 14,7 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern verdient. Die Allianz habe sich trotz des wirtschaftlich und politisch weniger berauschenden Jahres hervorragend geschlagen, sagte Konzernchef Oliver Bäte am Freitag in München. Unter dem Strich zog der Gewinn um fast ein Drittel auf 8,5 Milliarden Euro an. Doch es wäre noch mehr drin gewesen.
Unwetter kosten Allianz 1,3 Milliarden Euro
Das Tief Zacharias sorgte vergangenen August vor allem in Slowenien, Kroatien und Österreich für so heftige Regenfälle, dass riesige Gebiete unter Wasser standen. Die verheerenden Hochwasser beschädigten Häuser, Firmen und Autos.
In Deutschland verursachten vor allem die Stürme "Denis", "Erwin" und "Bernd" mit Hagel und Starkregen im Sommer hohe Schäden. Weitere Stürme im Sommerquartal bescherten der Allianz zwischen Juli und Oktober Schäden im Wert von 1,3 Milliarden Euro. Viermal so viel wie im Jahr zuvor. Der Versicherer hatte aber schon zuvor – auch wegen der hohen Inflation – seine Prämien angehoben und konnte so die Verluste in der Schaden- und Unfallsparte verkraften.
- Hier geht's zum Artikel: Unwetter: Welche Versicherung zahlt bei Sturm und Gewitter?
Allianz will Beiträge für Versicherte erhöhen
Zum Rekordgewinn 2023 trug vor allem das Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen bei. Autoversicherungen hingegen seien in Deutschland nicht profitabel, sagte Konzernchef Oliver Bäte. Die Kosten in Autowerkstätten explodierten teilweise: "Zum Teil verlangen die Automobilhersteller und Reparaturwerkstätten 300 Euro pro Stunde für die Reparatur eines Elektroautos." Die enorme Inflation bei den Reparaturkosten müsse er weitergeben. Die Kfz-Prämie könnte also weiter steigen.
Versicherer zahlt hohe Dividenden
Die Allianz verwöhnt ihre Aktionäre traditionell mit einer hohen Dividende, die immer wieder in der Öffentlichkeit kritisch diskutiert wird. So wird die Dividende von 11,40 Euro auf stolze 13,80 Euro je Aktie angehoben. Zusätzlich wird zum wiederholten Male ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von einer Milliarde Euro aufgelegt.
Allianz blickt positiv auf 2024
Die Ausschüttungen kann sich der Versicherer auch wegen der sogenannten Solvenzquote leisten, also dem Verhältnis der Eigenmittel zu den möglichen Verpflichtungen gegenüber der Versicherten. Sie ist auch nach der Dividendenausschüttung mehr als doppelt so hoch wie unbedingt notwendig. Konzernchef Bäte sagte dazu: "Die disziplinierte Umsetzung der Strategie und des Kapitalmanagements untermauert unseren operativen Gewinnausblick für das Jahr 2024, unsere neue Dividendenpolitik sowie unser neues Aktienrückkaufprogramm."
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!