(Symbolbild) Lilium meldet zum zweiten Mal Insolvenz an
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Elektroflugzeugbauer Lilium meldet zum zweiten Mal Insolvenz an

Elektroflugzeugbauer Lilium meldet zum zweiten Mal Insolvenz an

Der Elektroflugzeugbauer Lilium meldet nach einer gescheiterten Rettung zum zweiten Mal Insolvenz an. Die von einem Investorenkonsortium zugesagten 200 Millionen Euro zur Rettung des Start-ups sind nicht zusammengekommen. Das teilte Lilium mit.

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Der Elektroflugzeugbauer Lilium meldet nach einer gescheiterten Rettung zum zweiten Mal Insolvenz an. Die von einem Investorenkonsortium zugesagten 200 Millionen Euro zur Rettung des Start-ups sind nicht zusammengekommen. Das teilte Lilium mit.

Rettungsversuch scheiterte

Die Finanzierungsoptionen hätten sich nicht materialisiert, hieß es in der knappen Mitteilung. Lilium war eines der bekanntesten und ehrgeizigsten deutschen Start-ups und sogar an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet worden. Im Laufe der Jahre stellten Investoren insgesamt 1,5 Milliarden Euro für die Entwicklung eines elektrischen Flugzeugs zur Verfügung. Serienreif war die Maschine jedoch nicht.

Im Herbst musste Lilium zum ersten Mal Insolvenz anmelden, weil das Geld für den Aufbau der Produktion fehlte. In buchstäblich letzter Sekunde hatte das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC) dann am 24. Dezember einen Kaufvertrag für das Betriebsvermögen der beiden Lilium-Tochtergesellschaften Lilium GmbH und Lilium eAircraft unterzeichnet und 200 Millionen Euro frisches Geld angekündigt; 775 Arbeitsplätze sollten so erhalten bleiben. Lilium selbst aber hatte bereits Ende Dezember betont, der Abschluss des Kaufs stehe unter Vorbehalt der Erfüllung bestimmter Bedingungen.

Zweite Rettung unwahrscheinlich: Betrieb wird eingestellt

In der Pressemitteilung des Unternehmens hieß es zwar, es gebe auch nach dem Ausbleiben der zugesagten Investorengelder noch Gespräche über alternative Lösungsmöglichkeiten. Dass es nach der zweiten Insolvenz jedoch eine zweite Rettung geben könnte, ist trotz der weiterlaufenden Gespräche laut Lilium sehr unwahrscheinlich. Deswegen werde der Betrieb nun eingestellt. Das Management sprach der Belegschaft in einer Mitteilung sein Bedauern aus und dankte ihr für ihre Hingabe.

Als ein Hauptgeldgeber hatte der slowakische Unternehmer Marian Bocek zugesagt, doch dessen Beitrag kam dem Vernehmen nach nicht. Bocek wollte laut einer früheren Meldung der "Bild"-Zeitung 150 Millionen Euro beisteuern. 

Viele Investoren für Liliums Flugxtaxis

Die oft als "Lufttaxis" bezeichneten E-Flugzeuge sollten auch für andere Zwecke eingesetzt werden können, unter anderem als Rettungsflieger für medizinische Notfälle. An der nunmehr gescheiterten Rettung waren mehrere – sowohl alte als auch neue – Investoren beteiligt, die allerdings nicht alle namentlich bekannt waren. 

Dazu gehörten neben Bocek der deutsche Batterieentwickler und -hersteller CustomCells, der Risikokapitalfonds Earlybird und die Finanzbeteiligungsberatung GenCap. Der slowakische Unternehmer Bocek ist ein bekannter Name in der Elektroszene, in seiner Heimat gründete er den Akku-Hersteller InoBat.

Lilium war 2015 gegründet worden. Der Jet des Herstellers wird elektrisch angetrieben, damit kann er senkrecht starten und landen. Der erste bemannte Flug war in diesem Jahr geplant. 

Mit Informationen von dpa und AFP

Im Video: Lilium meldet erneut Insolvenz an

Lilium meldet nach einer gescheiterten Rettung zum zweiten Mal Insolvenz an.
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Lilium meldet nach einer gescheiterten Rettung zum zweiten Mal Insolvenz an.

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