Nürnberg ist der beste Flughafen Deutschland – jedenfalls aus Sicht der Google-Nutzer. Sie haben dem Albrecht-Dürer-Airport Top-Bewertungen gegeben – 4,3 Sterne, besser als München, Leipzig und Frankfurt/Main (Platz sechs). Klar, dass Nürnbergs Flughafen-Chef Michael Hupe die Jahrespressekonferenz mit dieser Zahl beginnt.
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Vor-Corona-Niveau in diesem Jahr möglich
Aber auch sonst kann er sich über die meisten Zahlen freuen. 2023 wurden rund 3,9 Millionen Reisende gezählt. Das entspricht einem Plus von fast 20 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Und, fast noch wichtiger, die Passagierzahl hat damit fast das Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 erreicht. Nur noch 4,4 Prozent fehlen. Und die will der Airport heuer erreichen. Die Hochrechnungen lassen mehr als vier Millionen Passagiere im Jahr 2024 möglich erscheinen.
Flieger sind gut ausgelastet
Vor allem die Urlaubszeit im Sommer macht Flughafen-Chef Hupe Freude. Dann sind größere Flieger unterwegs, und die sind durchweg gut ausgelastet. Die Urlaubsfreude der Franken bescherten dem Airport weiterhin gute Zahlen. Die beliebtesten Ziele ab Nürnberg sind und bleiben die Urlaubsregionen rund ums Mittelmeer: die Türkei, die spanischen Ferieninseln und Griechenland. "Wir sehen insbesondere im touristischen Bereich eine sehr, sehr gute Nachfrage", sagt Hupe. "Die Reiseveranstalter haben uns alle reflektiert, dass das Buchungsverhalten bei uns in der Region überdurchschnittlich groß ist."
Bei Geschäftsreisen ist Luft nach oben
Ein Trend blieb der florierende Low-Cost-Verkehr: Über 1,8 Millionen Fluggäste wurden in diesem Segment 2023 befördert, allein Ryanair zählte 2023 über 1,28 Millionen Passagiere. Neben Ryanair gilt die ungarische Wizz Air mit Zielen in Südosteuropa als zweitwichtigster Low-Cost-Carrier, gefolgt von Pegasus Airlines.
Allerdings: Das Geschäft mit Geschäftsreisen schwächelt. Schuld daran sind Home Office und digitale Kommunikation in den Unternehmen. Hupe: "Die hiesige Industrie könnte schon noch mehr fliegen!" Heißt: vor allem in Winter, wenn weniger Urlauber unterwegs sind, werden viele Verbindungen eingestellt.
Airport will Solarstrom verkaufen
Trotzdem: Die positive Entwicklung bei den Passagieren schlägt sich auch in den Geschäftszahlen des Nürnberger Airports nieder. So überschritt der Umsatz im Jahr 2023 wieder die Marke von 100 Millionen Euro, sagt Michael Hupe. Das entspreche einer Steigerung von rund 23 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. Gleichzeitig sank der Verlust auf unter drei Millionen Euro. Er sei damit weniger hoch als erwartet, so Hupe. Die Zahl der Beschäftigten lag Ende 2023 bei 1.097 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
In den kommenden Jahren stehen große Investitionen am Flughafen an. Derzeit wird das Vorfeld saniert. Außerdem ist ein großer Solarpark auf dem Flughafengelände geplant. Er soll so groß wie 16 Fußballfelder werden und nördlich der Start- und Landebahn aufgebaut werden. Bei vollem Sonnenschein erzeugen die Module mehr Strom als der Flughafen für seinen Betrieb benötigt. Den wird der Airport dann ins Netz einspeisen und verkaufen, erläutert Hupe. Bis zum Jahr 2035 will der Flughafen nach den Worten seines Geschäftsführers klimaneutral werden.
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