Trotz höherer Preise ist Karpfen beliebt auf dem Teller. Diese Zwischenbilanz zieht die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) nach dem ersten Monat der Karpfensaison 2022. "Das liegt auch daran, dass der Karpfen als nachhaltig erzeugtes, regionales Produkt und wegen der wertvollen Omega-3-Fettsäuren alle Ansprüche erfüllt, die Verbraucherinnen und Verbraucher heute an Lebensmittel stellen", meint Martin Oberle vom LfL-Institut für Fischerei in Höchstadt an der Aisch.
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Eine Portion Karpfen: 1,50 Euro mehr
Allerdings müssten die Verbraucher für den Karpfen tiefer in die Tasche greifen. Eine Portion gebackener Karpfen koste im Schnitt rund 1,50 Euro mehr als noch im vergangenen Jahr. Grund dafür sind laut Oberle die gestiegenen Preise für Energie, Futtermittel und Satzfische – das sind kleine Fische zur Aufzucht. Diese sorgten dafür, dass ein Kilo Karpfen in der Erzeugung 70 Cent bis ein Euro mehr koste als bisher. Auch der Fischotter bereite den Teichwirten Probleme und sorge für Verluste.
Karpfenweiher sichern Artenvielfalt
Karpfengerichte gibt es vor allem in Franken und der Oberpfalz traditionell in den Monaten mit einem "r" im Namen, also von September bis April. Allerdings mussten einige Teichwirte wegen Hitze und wenig Wasser in den Weihern schon Mitte August mit der Karpfenernte beginnen.
Karpfen-Erzeugung in Teichen sei sehr umwelt- und klimaschonend, werben die LfL-Experten. Sie böten für viele seltene Tier- und Pflanzenarten einen besonderen Lebensraum, hielten Wasser in der Landschaft zurück und förderten das Kleinklima. Unter anderem nutzen Eisvogel, Moorfrösche und Heidelibellen die Gewässer.
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