Bei der Beschäftigung von Geflüchteten habe es deutliche Fortschritte gegeben, so die Bewertung des bayerischen Agenturchefs Markus Schmitz. Er legte am Morgen Zahlen zu den acht Haupt-Asyl-Herkunftsländern vor, das sind neben Syrien und Afghanistan, Eritrea, Iran, Irak, Nigeria, Pakistan und Somalia.
Seit 2013 Zahl sozialpflichtig versicherter Geflüchteter versechsfacht
Im Mai 2024 hatten demnach 84.000 Menschen aus diesen Ländern einen sozialversicherungspflichtigen Job im Freistaat. Seit 2013 hat sich ihre Zahl den Daten der Regionaldirektion Bayern der Agentur für Arbeit zufolge mehr als versechsfacht. Zählt man auch geringfügig Beschäftigte dazu, dann hatten sogar 94.000 Menschen einen Job. Das entspricht einer Beschäftigungsquote von 48 Prozent – Tendenz laut Hochrechnungen steigend. Dieser Wert liegt über dem Bundesdurchschnitt. Nur in Hamburg liegt die Quote noch höher als in Bayern.
Auch die Zahl der versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse bei ukrainischen Staatsangehörigen sei binnen eines Jahres um rund 10.000 auf 36.300 angestiegen (Stand Mai 2024). Das sei der beste Wert aller Bundesländer.
Gemeinsame Anstrengung ermöglicht Integration in Arbeitsmarkt
Diese Zahlen belegen für Agenturchef Schmitz, dass geflüchtete Menschen einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten können, wenn Arbeitsagenturen und Jobcenter sie gezielt beraten und fördern. Das sei ein Erfolg der Zusammenarbeit von Arbeitsagentur und engagierten Unternehmen sowie der Motivation vieler Geflüchteter, so Schmitz.
Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft schloss sich dieser Bewertung an und forderte, die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten durch schnellere Anerkennung von Berufsabschlüssen und mehr Kinderbetreuung zu beschleunigen.
Viele Faktoren für Beschäftigung Geflüchteter wichtig
Die Arbeitslosenquote von Menschen mit Migrationshintergrund lag Ende November in Bayern bei 8,6 Prozent, im Bund bei 14,6 Prozent. Derzeit seien in Bayern rund 25.500 erwerbsfähige Leistungsberechtigte aus den acht Asylherkunftsländern sowie knapp 25.800 ukrainische Kriegsflüchtlinge arbeitslos gemeldet – es gibt also noch eine Menge Potenzial, die Situation zu verbessern.
Eine erfolgreiche Integration in Beschäftigung erfordere einen langen Atem und sei von vielen Faktoren abhängig. Dazu gehören laut Schmitz: deutsche Sprachkenntnisse, die Anerkennung von Abschlüssen, Qualifizierungschancen, soziale Netzwerke, ein ausreichendes Angebot an Kinderbetreuung und Informationen zum Bildungssystem und Arbeitsmarkt sowie eine Bleibeperspektive.
Im Video: Arbeitsvermittlung - Jobmesse für Geflüchtete in München
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