ARCHIV - 15.10.2024, Bayern, Nürnberg: Schilder mit der Aufschrift «7 Prozent auf einen Streich» sind während einer Kundgebung in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie zu sehen. (zu dpa: «IG Metall Bayern weitet Warnstreiks aus») Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Metaller fordern sieben Prozent mehr Lohn

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Metall-Tarifstreit: Bayern und Küste sollen Lösung bringen

Metall-Tarifstreit: Bayern und Küste sollen Lösung bringen

Im Tarifkonflikt der Metallbranche mit bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten liegen Gewerkschaft und Arbeitgeber trotz zuletzt konstruktiver Gespräche noch weit auseinander. Jetzt soll die Lösung in Bayern und dem Bezirk Küste gesucht werden.

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Pilotbezirk – so nennt sich in der Metallbranche der Versuch, in einem Bezirk einen Abschluss als Vorbild für die anderen hinzubekommen. In dieser Tarifrunde sind es zum ersten Mal sogar zwei Bezirke: Bayern und die Küste. Das gab die IG Metall am Mittag bekannt.

Bayern und "Küste" als Pilotbezirke für Tarifabschluss

Im Duett sozusagen soll die Kuh vom Eis gebracht werden. Also nicht zwei eigene Verhandlungen, sondern ein Gespräch mit Vertretern aus beiden Bezirken. Das Treffen soll am 11.11. in Hamburg stattfinden. Die Küste steht dabei für eine kleine, eher mittelständisch aufgestellte Region, Bayern mit dem Standort von zwei Autoherstellern – BMW und Audi – für eine der Großen. Abgezeichnet hatte sich das schon.

Gewerkschaft will 7 Prozent mehr Lohn

Diese Woche beim dritten Treffen waren am Verhandlungstisch erst in Kiel und dann in München beide Bezirke vertreten, und zwar auch auf Arbeitgeberseite. Ein Durchbruch ist das aber bei Weitem noch nicht.

Vor allem in puncto Einkommen liegen die Vorstellungen noch weit auseinander. Die IG Metall hält an ihrer Forderung fest: 7 Prozent für zwölf Monate und für Auszubildende 170 Euro mehr im Monat. Die Metallarbeitgeber auch in Bayern haben ihr Angebot von zuletzt 3,6 Prozent in zwei Schritten bei einer mehr als doppelt so langen Laufzeit von 27 Monaten nicht nachgebessert.

Weitere Streiks in Bayern erwartet

Da einen für beide akzeptablen Kompromiss hinzubekommen, dürfte eine nicht leicht zu lösende Aufgabe sein. Eines aber hat die IG Metall schon erklärt: Nächste Woche will sie die Warnstreiks auch in Bayern noch ausweiten und Druck machen in der Tarifrunde. Die Arbeitgeber bezeichnen das als falsches Signal. Sie setzen auf die Lösung am Verhandlungstisch.

Eine Lösung für die Krise bei Volkswagen ist das nicht. Dort gilt in den meisten Werken der eigene Haustarif und dort geht es erst einmal auch darum, Beschäftigung und Standorte zu sichern.

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