In einem künstlich erzeugten Bild fliegt ein Flugzeug von Vaeridion über Paris.
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Münchner Start-up Vaeridion eröffnet Batterie-Labor für Elektroflugzeuge

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Münchner Start-up eröffnet Batterie-Labor für Elektroflugzeuge

Das Start-up Vaeridion will ein elektrisches Regionalflugzeug bauen. Entscheidend dafür sind leichte Batterien. Die sollen jetzt in einem Labor in Holzkirchen entwickelt werden. Bayern gilt aber schon jetzt als Zentrum für das elektrische Fliegen.

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Nicht nur die Mobilität auf der Straße dürfte in den kommenden Jahrzehnten deutlich elektrischer werden. Auch in der Luftfahrt sehen Experten einen Trend zum elektrischen Fliegen. In Holzkirchen eröffnet der bayerische Staatskanzleiminister Florian Herrmann am Donnerstag ein Batterielabor. Dort will das Münchner Start-up Vaeridion in den kommenden Jahren Batterien für einen neunsitzigen Regionalflieger entwickeln.

Mit Elektroflugzeug von Schweinfurt nach Straubing

Wer beispielsweise von Schweinfurt nach Straubing will oder muss, braucht dafür mit dem Auto gut drei Stunden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert es noch länger - und das mit mehrfachem Umsteigen. Und für genau solche Strecken will Vaeridion das elektrisch angetriebene Flugzeug künftig anbieten. Das grundlegende Konstruktionsprinzip hat sich seit Jahrzehnten in der Luftfahrt bewährt: Es ist ein klassischer Motorsegler, der allerdings nicht von einem Verbrenner angetrieben wird, sondern von einem Elektromotor.

Vaeridion will bei Flug-Batterie vor allem Gewicht optimieren

Gespeichert wird die Energie für das Elektroflugzeug in Batterien. Und genau hier soll das neue Forschungslabor in Holzkirchen eine entscheidende Rolle spielen. Denn noch viel mehr als auf dem Boden, also zum Beispiel in einem Auto, kommt es in der Fliegerei darauf an, Gewicht zu sparen.

Vaeridion will in dem Labor, das auf einem Entwicklungscampus von Bosch angesiedelt ist, das Maximum aus Hochvoltbatterien herausholen, die zum Beispiel in Lastwagen verbaut werden.

Elektrisches Fliegen könnte ein Milliardenmarkt werden

Die Gründer und ihre Investoren sind überzeugt, dass es für solche Elektroflugzeuge einen Markt gibt. So haben mit Ländern wie Schweden, Norwegen und Dänemark erste Staaten in Europa vorgeschrieben, dass Flugzeuge im Inlandsverkehr künftig CO2-frei unterwegs sein müssen. Für solche Anforderungen biete sich elektrisches Fliegen nahezu automatisch an, heißt es bei Vaeridion.

Dazu komme eine weltweit zunehmende Mobilität und generell steigende Zahlen im Flugverkehr. Ein weiterer Grund: Auf vielen potentiellen Verbindungen sei es gar nicht oder nur mit großem Aufwand möglich, Straßen oder Bahntrassen zu bauen. Etwa, wenn große Gewässer oder Berge zwischen Start und Ziel liegen. Als Alternative bliebe dann oft nur noch ein Flug.

Bayern als Zentrum für die Elektrofliegerei

Mit elektrisch angetriebenen Fluggeräten beschäftigt man sich aber nicht nur bei Vaeridion. Bayern hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Zentrum für entsprechende Technologien entwickelt. So forscht Airbus Helicopters in Donauwörth an E-Hubschraubern, am Flugplatz Oberpfaffenhofen hat das Start-up Lilium eine Fabrik für elektrisch angetriebene Flugtaxis aufgebaut und das Unternehmen Elektra Solar aus Landsberg am Lech sorgte vor kurzem bei der Luftfahrtmesse ILA in Berlin für Aufsehen, als es täglich bei Flugshows seinen zweisitzigen Elektra-Trainer starten ließ.

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