Die Warnstreiks bei der Post gehen weiter: Die Gewerkschaft Verdi hat rund 400 Beschäftigte in acht der 14 Briefzentren in Bayern aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Betroffen sind Würzburg, Freising, Nürnberg, Amberg, Regensburg, Rosenheim, Augsburg, München.
Post-Warnstreiks: Einige Briefe könnten liegenbleiben
Bestreikt wird laut Verdi der Briefausgang. Eingehende Sendungen bleiben dann unsortiert in den Zentren liegen und können nicht weitertransportiert werden. Da die Nachtschicht nicht bestreikt wird, rechnet die Gewerkschaft mit nur geringen Folgen. Die Deutsche Post könne den Berg an Sendungen größtenteils mit zusätzlichen Kräften wieder abbauen.
Die Gewerkschaft will Druck machen vor der dritten Runde am Verhandlungstisch am 12. und 13. Februar in Bonn. Eine zweite Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche hatte keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Bisher hatte Verdi an einzelnen Tagen die Zustellung und den Paketdienst der Deutschen Post bestreikt.
Gewerkschaft fordert für Mitglieder: Lohnplus und vier Tage mehr Urlaub
Anders als erwartet hatte die Deutsche Post beim zweiten Treffen mit der Gewerkschaft kein Angebot auf den Tisch gelegt, die Forderung der Gewerkschaft aber als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Da immer weniger Briefe verschickt werden, belaste das die Bilanzen.
Die Gewerkschaft macht eine andere Rechnung auf. Die Lebenshaltungskosten seien nach wie vor hoch und der Job stressig. Ihre Forderung deshalb: ein Lohnplus für die bundesweit rund 170.000 Tarifkräfte und Auszubildende von 7 Prozent. Außerdem soll jeder drei Tage mehr Urlaub bekommen und Mitglieder der Gewerkschaft noch einen Tag obendrauf.
Die Warnstreiks werden die nächsten Tage wahrscheinlich weitergehen, heißt es auf Nachfrage. Wo, das will Verdi noch nicht verraten. Dabei habe man aber die laufende Briefwahl zum Bundestag durchaus im Blick. Der soll möglichst nicht behindert werden. Das nächste Treffen am Verhandlungstisch ist am 13. und 14. Februar. Die Post kündigte an, dann ein Angebot zu präsentieren.
Tarifrunde der Logistikbranche geht weiter
Etwas entspannter ist die Lage im Tarifkonflikt in der Logistikbranche in Bayern. Dort hatte Verdi im Weihnachtsgeschäft zu ersten Warnstreiks bei privaten Paketdiensten wie FedEx, DPD oder Hermes vor Weihnachten aufgerufen. Nicht alle Sendungen konnten laut Gewerkschaft dadurch rechtzeitig zu Heiligabend zugestellt werden. Die Verhandlungen wurden damals ohne neuen Termin abgebrochen. Im Februar sollen sie jetzt wieder aufgenommen werden. Die Streikwesten lägen aber weiterhin griffbereit, so die Gewerkschaft.
Im Video: Warnstreik bei der Post
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