Eine Hand tippt auf der Tastatur das Login und Passwort auf dem Laptop-Bildschirm ein.
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Zu mehr Patientensicherheit soll ein neues Online-Portal beitragen. Darin können negative und positive Erfahrungen im Krankenhaus erfasst werden.

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Patienten als Hinweisgeber für bessere Behandlungen

Patienten als Hinweisgeber für bessere Behandlungen

In vielen Krankenhäusern gibt es schon lange Berichtssysteme für "kritische Vorfälle" – damit soll aus gefährlichen Situationen gelernt werden. Jetzt sollen auch Patienten helfen können, die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Unter der Online-Adresse mehr-patientensicherheit.de können Patientinnen und Patienten ab sofort berichten, wo ihrer Ansicht nach in einer Klinik oder Praxis etwas schiefgelaufen ist. Als erste Berichte stehen dort beispielsweise eine Blutvergiftung, die nicht rechtzeitig erkannt wurde und Probleme während einer Schwangerschaft, die das medizinische Personal nicht richtig eingeschätzt hat.

Die Hinweise werden komplett anonymisiert, betont der Projektleiter Marcus Rall. Es soll weder erkennbar sein, wer ein Problem hatte, noch soll nachvollziehbar sein, welche Klinik oder Praxis beteiligt war. Denn es gehe darum, aus dem zu lernen, was an einem Fall beispielhaft ist. "Wir sagen immer, der Fall ist wie so eine Taschenlampe: Der leuchtet an eine Stelle vom Gesundheitssystem. Aus einem Fall oder aus wenigen Fällen können wir das System der Gesundheitsversorgung in ganz Deutschland optimieren", so Rall.

Ziel ist, dass Praxen oder Kliniken sich die Patientenberichte ansehen und ihre Abläufe so verbessern, dass Probleme nicht auftauchen, die auf dem Portal geschildert werden.

Unterstützung vom Patientenbeauftragten

Auch der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, unterstützt das Projekt. Es schaffe die Möglichkeit, "aus schwierigen Situationen zu lernen und das Gesundheitssystem insgesamt zu verbessern", sagt Schwartze.

Patientinnen können in dem Portal nicht nur über eigene Erfahrungen berichten. Sie können sich auch Hilfestellung holen. So können sich Patienten mithilfe von Checklisten und Frage-Vorschlägen, die auf der Online-Seite abrufbar sind, auf Gespräche mit Gesundheitspersonal vorbereiten. Auf diese Weise sei es einfacher, Anliegen verständlich zu machen und gegebenenfalls durchzusetzen, erklären die Initiatoren.

Auch Positiv-Beispiele gefragt

Die Vorstandsvorsitzende des Verbands der Ersatzkassen, Ulrike Elsner, betont dabei: Es gehe nicht nur darum, aus negativen Erfahrungen zu lernen. Ziel sei es auch, dass Patienten auf dem Online-Portal über positive Erfahrungen berichten, die Gesundheitseinrichtungen dann als Vorbild nehmen können, um ihre Arbeit zu verbessern.

Offen für viele Akteure

Finanziert wird das Projekt zunächst vom Verband der Ersatzkassen mit 300.000 Euro bis zum Jahr 2025. Doch die Kassen betonen, das Projekt sei offen für alle Akteure im Gesundheitswesen. Und an der praktischen Umsetzung sind die Kassen nicht beteiligt: Die übernimmt die gemeinnützige Gesellschaft für Patientensicherheit.

Auch das Aktionsbündnis Patientensicherheit unterstützt das Projekt. In dem Aktionsbündnis sind zahlreiche Berufsorganisationen und Verbände aus dem Gesundheitswesen zusammengeschlossen.

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