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Renten steigen zum 1. Juli um 4,57 Prozent – in ganz Deutschland

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Renten steigen zum 1. Juli um 4,57 Prozent – in ganz Deutschland

Renten steigen zum 1. Juli um 4,57 Prozent – in ganz Deutschland

Die Renten werden zum 1. Juli deutlich angehoben – um 4,57 Prozent. Damit steigen sie stärker als die Inflation. Erstmalig seit der Wiedervereinigung werden die Renten in Ost- und Westdeutschland dieses Jahr in gleichem Umfang erhöht.

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Die Renten steigen in diesem Jahr stärker als prognostiziert. Vergangenen Herbst waren die Schätzer noch von 3,5 Prozent ausgegangen. Doch das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch eine Erhöhung ab 1. Juli um 4,57 Prozent. Die Anhebung liegt im dritten Jahr in Folge oberhalb von vier Prozent. Am 1. Juli treten auch Verbesserungen bei den Erwerbsminderungsrenten in Kraft. Der Bundesrat muss der Rentenerhöhung noch zustimmen.

Deutliche Rentenerhöhung dank guter Lohnentwicklung

Hauptgründe für die deutliche Erhöhung sind der stabile Arbeitsmarkt in Deutschland und gute Lohnabschlüsse. Denn die Rentenanpassung richtet sich nach der Lohnentwicklung, aber auch nach dem Verhältnis von Beitragszahlenden zur Zahl der Rentnerinnen und Rentner. Steigt die Zahl der Rentenbeziehenden stärker als die der Beitragszahlerinnen und -zahler, dämpft das die Rentenerhöhung. Wegen der Alterung der Gesellschaft wirkt sich der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor in diesem Jahr leicht dämpfend auf die Rentenanpassung aus.

Höher als die Inflationsrate

Mit der Erhöhung steigen die Renten stärker als die Inflation. Im März lagen die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In den vergangenen zwei Jahren war die Rentenerhöhung hinter der Inflation zurückgeblieben, im Jahr davor hatte es im Westen eine Nullrunde gegeben und im Osten nur eine minimale Erhöhung. Zuletzt waren die Renten im Jahr 2020 stärker gestiegen als die Inflation.

Die Bundesregierung erwartet gemäß Jahreswirtschaftsbericht 2024 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,8 Prozent.

"Historischer Tag": Einheitlicher Rentenwert für Ost und West

In diesem Jahr fällt die Rentenerhöhung erstmals in Ost und West gleich aus. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach von einem "historischen Tag": "Nach 34 Jahren ist endlich die Einheit auch im Rentensystem in Deutschland geschafft."

Im vergangenen Jahr waren die Altersbezüge in den alten Ländern noch um 4,39 und im Osten um 5,86 Prozent gestiegen. Damit hatten sich die Renten früher als vorgesehen angeglichen. Die Löhne waren im Osten zuvor deutlich stärker gestiegen als im Westen und sind seit dem vorigen Jahr angeglichen. Der Rentenwert steigt deshalb einheitlich von 37,60 Euro auf 39,32 Euro. Für eine Standardrente bei durchschnittlichem Verdienst und 45 Beitragsjahren bedeutet das eine Anhebung der Altersbezüge um 77,40 Euro im Monat. Eine Rente von 1.000 Euro steigt auf 1.045,70 Euro.

Mit dem aktuell festgesetzten Rentenwert wird das gesetzlich garantierte Mindestrentenniveau von 48 Prozent erreicht. Das Rentenniveau gibt das Verhältnis zwischen einem Durchschnittseinkommen und der durchschnittlichen gesetzlichen Rente an.

Zuschläge bei Erwerbsminderungsrente

Zum 1. Juli treten auch die Verbesserungen für rund drei Millionen Menschen in Kraft, die aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in Rente gehen mussten. Es werden zunächst pauschale Zuschläge gezahlt zu den besonders niedrigen Erwerbsminderungsrenten, die zwischen 2001 und 2018 bewilligt wurden. Von Ende 2025 an erhalten diese Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner dann einen individuell errechneten Zuschlag. So soll ausgeglichen werden, dass diese Gruppe nicht oder nur teilweise von den Verbesserungen für neue Erwerbsminderungsrentner und -rentnerinnen ab 2014 profitiert hat.

Künftig vermutlich geringere Steigerungen

Rentensteigerungen dürfte es auch künftig geben, aber laut aktuellem Rentenversicherungsbericht in geringerem Ausmaß. So geht der Bericht bis 2037 von einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr aus – insgesamt gut 43 Prozent. Ohne gesetzliche Eingriffe würde der Übertritt von Millionen sogenannter Babyboomer in die Rente immer deutlicher spürbar werden. Laut dem Bericht dürfte das Rentenniveau ohne Reform von derzeit 48,2 Prozent bis auf 45,0 Prozent im Jahr 2037 sinken.

Mit Informationen von epd und dpa

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