Siemens Energy hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Trendwende geschafft und einen Milliardengewinn erzielt. Christian Bruch sprach bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen von einem entscheidenden Jahr für sein Unternehmen. Der Vorstandsvorsitzende sagte, Siemens Energy spiele eine führende Rolle bei der Energiewende, das spiegele sich auch in den Zahlen wider. Als Konsequenz hob der Münchner DAX-Konzern auch seine Prognose für die kommenden Jahre an. Das Unternehmen erwartet eine wesentlich höhere Profitabilität als bisher angekündigt.
Rekordbestand an Aufträgen
Konzernchef Bruch kann sich bei seinen Wachstumsplänen auf ein prall gefülltes Orderbuch stützen. Der Auftragsbestand erreichte zuletzt 123 Milliarden Euro. Gerade im letzten Quartal des Geschäftsjahres zogen die Bestellungen geradezu sprunghaft an. Das Unternehmen meldete hier ein Plus von mehr als 40 Prozent. Überhaupt überstieg der Auftragseingang den Umsatz deutlich, was generell als gutes Zeichen für die Wachstumsaussichten eines Unternehmens gilt.
Milliardengewinn nach Milliardenverlust
Unter dem Strich erwirtschaftete Siemens Energy einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor war noch ein Minus von 4,6 Milliarden angefallen. Damals musste der Staat dem Unternehmen mit Finanzgarantien zur Seite springen. Hintergrund waren damals massive Probleme bei der Windkraftsparte Gamesa.
Bei der spanischen Tochter verbesserte sich die Situation mittlerweile. Gamesa verringerte den Verlust. In den anderen Sparten, also zum Beispiel dem Bau von Energienetzen oder Dienstleistungen rund um klassische Großkraftwerke war Siemens Energy hochprofitabel. Dazu kamen Milliardenerlöse aus Beteiligungsverkäufen.
Siemens Energy fordert berechenbare Politik
Angesichts der unsicheren Aussichten nach dem Zerfall der Berliner Ampelkoalition forderte der Siemens Energy-Chef schnelle Klarheit, wie es in der Bundespolitik weitergehen wird. Das Geschäft des Konzerns sei schließlich immer eng mit politischen Rahmenbedingungen verbunden.
Etwa wenn es um die Frage geht, welche Art von Kraftwerken in welchem Umfang gebaut und betrieben wird. Dort brauche es klare Vorgaben und Berechenbarkeit, da Kraftwerke und die Infrastruktur zur Energieübertragung langfristige Themen seien. Bruch verwies dabei auf hohe Investitionen seines Unternehmens am Standort Deutschland, wo man in den vergangenen Jahren auch viele Arbeitsplätze geschaffen habe.
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