Für eingefleischte Eistee-Fans wird der April ein bitterer Monat. Denn der Lebensmittelkonzern Nestlé hat angekündigt, seinen Klassiker "Nestea" vom Markt zu nehmen. Gründe seien der gesunkene Marktanteil auf nur noch etwas über einen Prozent und ein Strategiewechsel, den der Konzern vornehmen will.
Für alle, die nicht so sehr auf gezuckerte Softdrinks stehen, gibt es im neuen Monat eher gute Nachrichten: Einige Tariflöhne steigen, eine Steuererleichterung winkt und das 49-Euro-Ticket steht in den Startlöchern.
Tariflöhne steigen in mehreren Beschäftigungsgruppen
Gute Neuigkeiten für all jene, die als Maler-Helfer oder -Helferin in einer Lackiererei arbeiten. Nachdem die Gelernten der Branche schon im Januar eine Lohnerhöhung bekommen haben, sind jetzt auch die unteren Lohnklassen dran: 12,50 Euro gibt es dann pro Stunde für Helferinnen und Helfer. Auch Azubis bekommen stellenweise mehr Geld. Ungelernte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienen dann mindestens 14,50 Euro pro Stunde.
Aber auch Leiharbeitende und Beschäftigte im Bauhauptgewerbe kriegen ab April mehr Geld. Leiharbeitende haben dann Anspruch auf einen Stundenlohn von mindestens 13 Euro. Und im Bauhauptgewerbe steigen die Tariflöhne. Für Gerüstbauer, Straßenbauer oder Dachdecker gibt es in den westlichen Bundesländern zwei Prozent mehr Lohn, in den östlichen Bundesländern 2,7 Prozent.
Außerdem stehen ihnen 1.000 Euro Inflationsausgleich zu. Zusätzlich gibt es noch die Regelung, dass es eine Entschädigung für den Weg zur Arbeit gibt. Deren Höhe richtet sich nach der Anzahl der gefahrenen Kilometer bis zu Baustelle.
Steuerentlastung für Arbeitnehmer
Die Entlastungspakete der Ampel-Koalition greifen im April weiter. Zum einen wird der Arbeitnehmer-Pauschbetrag angehoben. Also die Summe, die bei der Lohnbesteuerung sozusagen 'pauschal befreit' ist. Sie erhöht sich um 30 Euro auf 1.230 Euro.
Außerdem ist der auf 4.260 Euro gestiegene Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende ab April beim Lohnsteuerabzug anzuwenden. Bisher waren es gut 4.000 Euro. Ab dem zweiten Kind, das nur bei einem Elternteil lebt und von ihm erzogen wird, erhöht sich der Freibetrag jeweils um 240 Euro.
Blut spenden: Diskriminierung beendet
Lange Zeit durften manche Menschen kein Blut spenden, wenn sie innerhalb der zurückliegenden vier Monate Sex mit "einem neuen oder mehr als einem Sexualpartner" hatten – und zwar homosexuelle Männer. Für heterosexuelle Menschen gilt diese Regel nicht.
Die Blutspende-Einschränkungen für Homosexuelle stammen noch aus der Zeit der Aids-Krise. Dahinter stand die Sorge, dass bei schwulen Männern das Risiko einer Weitergabe des Virus durch eine Blutspende besonders hoch sei. Mit dieser Diskriminierung soll ab April Schluss sein – und zwar für alle Menschen. Die Richtlinie der Bundesärztekammer wurde Anfang des Jahres entsprechend geändert. Demnach sind Sexualität und Geschlecht kein Ausschlusskriterium mehr fürs Blutspenden. Entscheidend soll nun das Risikoverhalten der Spenderinnen und Spender sein.
Die neue Regelung besagt, eine Spende dürfe künftig "nur auf Grundlage des jeweiligen individuellen Sexualverhaltens der spendewilligen Person" abgelehnt werden. Wer also laut Selbstauskunft besonders häufig wechselnde Sexualpartnerinnen und -partner hat, kann von der Spende ausgeschlossen werden.
Was sonst im April noch wichtig wird
- Der Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets steht an. Ab dem 3. April steht es zum Verkauf und ab Mai dürfte es für viele Pendlerinnen und Pendler das Jobticket ablösen.
- Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland gehen Mitte April vom Netz – Deutschland verabschiedet sich damit endgültig von der Atomenergie, die seit den 1950er-Jahren genutzt wurde.
- Ab dem 7. April dürften auch die letzten Regelungen des Bundes zur Corona-Pandemie entfallen: Masken sind in Krankenhäusern und Arztpraxen dann keine Pflicht mehr.
- Microsoft-Office-Produkte werden teurer: Die Preise für Microsoft 365, Office 365 und Dynamics 365 erhöhen sich ab April um elf Prozent und sollen auch künftig regelmäßig angepasst werden. Laufende Verträge erhöhen sich aber erst bei einer Vertragsverlängerung.
Mit Informationen von AFP
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!