Das Piktogramm eines Autos ist vor dem VW-Kraftwerk auf dem Gelände vom Volkswagen Stammwerk zu sehen.
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Volkswagen verschärft wegen der angespannten Lage der Kernmarke den Sparkurs. Kündigungen und Werksschließungen werden nicht ausgeschlossen.

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VW kündigt Tarifverträge - Entlassungen ab Juli 2025 möglich

VW kündigt Tarifverträge - Entlassungen ab Juli 2025 möglich

Volkswagen will den Sparkurs verschärfen. Nun schafft der Konzern erste Fakten: Die seit 1994 geltende Job-Garantie wurde aufgekündigt. Bis der Kündigungsverzicht ausläuft, dauert es aber noch etwas.

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Der kriselnde Autohersteller Volkswagen hat eine Reihe von Tarifverträgen gekündigt, darunter den sogenannten Zukunftstarifvertrag zur Beschäftigungssicherung, der betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschließt. Das Unternehmen sehe sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen dazu gezwungen, erklärte der Personalvorstand der Kernmarke VW, Gunnar Kilian, am Dienstag. Die Beschäftigungssicherung war seit 1994 fortlaufend festgeschrieben worden.

Den Zukunftstarifvertrag kündigte die VW AG fristgerecht zum 31. Dezember dieses Jahres; danach tritt den Angaben zufolge eine tarifvertragliche Nachwirkung ein. Das bedeutet, dass die Beschäftigungssicherung noch sechs weitere Monate bis 30. Juni 2025 gilt.

Auch andere Vereinbarungen aufgekündigt

Insgesamt kündigte der Konzern den Angaben zufolge sechs Tarifverträge zum 31. Dezember dieses Jahr, darunter auch den Ausbildungsvertrag. Er verpflichtet die Volkswagen AG, 1.400 Ausbildungsplätze pro Jahr anzubieten. Mit der Kündigung solle eine Anpassung geregelt werden, die sich an den tatsächlichen Bedarfen orientiert, erklärte Kilian.

Auch den Tarifvertrag zur Zeitarbeit kündigte die VW AG. Ziel ist laut Kilian, dass das Unternehmen Zeitarbeit zukünftig "zu den tariflichen Konditionen der Zeitarbeit für die Branche einsetzen" könne und nicht wie aktuell "zu weit höheren Kosten als der Wettbewerb".

Tarifrunde wird vorgezogen

Der Konzern will zügig mit Gewerkschaft und Betriebsrat über eine Neureglung verhandeln. Ziel sei es, bis zum Auslaufen der Beschäftigungssicherung Mitte 2025 eine Anschlussregelung zu vereinbaren. "Dieser Zeitraum eröffnet uns jetzt die Möglichkeit, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern Lösungen zu finden, wie wir Volkswagen nachhaltig wettbewerbs- und zukunftsfähig aufstellen", sagte Kilian laut Mitteilung.

"Die aktuelle Phase trägt zu einer Verunsicherung bei. Dieser können wir entgegenwirken, wenn wir zeitnah zukunftssichere Perspektiven für unser Unternehmen schaffen." Die eigentlich erst ab Oktober geplanten Tarifverhandlungen zum VW-Entgelttarif sollen vorgezogen und auf die jetzt gekündigten Verträge erweitert werden. Das hatte die IG Metall zuvor angeboten.

VW will Kosten senken

Volkswagen hatte vor gut einer Woche angekündigt, die seit 30 Jahren geltende Job-Garantie aufzukündigen und auch Werksschließungen nicht länger auszuschließen. Als Grund nannte Konzernchef Oliver Blume die schwierige Lage auf dem europäischen Automarkt und eine verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte.

Beides betonte am Dienstag auch Kilian. "In der aktuellen Verfassung, mit den aktuellen Kosten, wird es der Volkswagen AG so nicht möglich sein, die Beschäftigung in der heutigen Struktur zu halten. Volkswagen muss die Produktivität steigern und die Kosten nachhaltig senken – gerade an den deutschen Standorten."

Betriebsrat und IG Metall kündigen "erbitterten Widerstand" an

Der Gesamtbetriebsrat von VW und die IG Metall hatten in der vergangenen Woche "erbitterten Widerstand" gegen die Sparpläne angekündigt. Zu einer Betriebsversammlung in Wolfsburg kamen laut Gewerkschaft rund 25.000 Beschäftigte, die den Vorstand von Konzern und VW AG auspfiffen. 

"Jetzt hat das Unternehmen also wahr gemacht, wovon wir seit Tagen ausgehen", sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo. Zugleich bekräftigte sie ihren Widerstand gegen die Pläne. "Wir werden uns gegen diesen historischen Angriff auf unsere Arbeitsplätze erbittert zur Wehr setzen. Es wird mit uns keine betriebsbedingten Kündigungen geben."

Mit Informationen von AFP und dpa.

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