Großbrand auf Firmengelände in Oberfranken
Bildrechte: Kreisfeuerwehrverband Wunsiedel/dpa
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Katastrophenfall wegen Großbrand in Wunsiedel ausgerufen

Katastrophenfall wegen Großbrand in Wunsiedel ausgerufen

In Wunsiedel ist in einem Firmengebäude ein Feuer ausgebrochen. Die Löscharbeiten dauern an. Das Feuer wirkt sich auch auf die Bahn aus. Nun hat der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Nach dem Großbrand auf einem Firmengelände in Wunsiedel hat das zuständige Landratsamt den Katastrophenfall ausgerufen. Wie die Behörde mitteilt, liegt der Grund darin, dass so auch Einsatzkräfte aus den umliegenden Landkreisen hinzugezogen werden können.

Wunsiedel: Aufenthalte im Freien sollen eingeschränkt werden

Aktuell sind bereits rund 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, THW und BRK vor Ort. Der Brand ist derzeit noch nicht gelöscht und es kommt weiterhin am Brandort zu einer umfangreichen Rauchentwicklung, bei der auch Schadstoffe austreten würden. Laut Polizei gerieten mehrere Tonnen Kunstharz auf dem Gelände in Brand.

Ein Expertenteam der Feuerwehr nimmt entsprechende Messungen vor. Die Polizei bittet die Bevölkerung darum, die Gemeinde weiträumig zu umfahren. Zudem sollen Aufenthalte im Freien eingeschränkt werden und Fenster und Türen geschlossen gehalten werden. Lüftungen und Klimaanlagen sollten im Umkreis ausgeschaltet werden.

Große Rauchwolke – Nach aktuellen Erkenntnissen keine Verletzten

Die Feuerwehr war gegen 4 Uhr alarmiert worden. Zwischen 80 und 100 Beschäftigten der Firma konnten selbstständig das Gebäude verlassen. Anwohner im Umkreis des Brandortes mussten evakuiert werden. Es sei ein "riesiger Brand", sagte eine Polizeisprecherin. Verletzt wurde nach aktuellem Kenntnisstand aber niemand, wie die Polizei mitteilte.

Vor Ort war am Dienstagmorgen demnach eine große Rauchwolke zu sehen. Die vom Feuer betroffene Firma Lapp stellt Isolatoren her, also Elektrotechnik-Bauteile. Mehrere Feuerwehren seien vor Ort, genauso wie der Rettungsdienst und die Polizei. Zur Brandursache konnte die Sprecherin zunächst nichts sagen. Der Schaden soll aber hoch sein, die Löscharbeiten werden sich "noch länger hinziehen".

Oberpfälzer Einsatzkräfte helfen mit

Auch Einsatzkräfte aus dem Oberpfälzer Nachbarlandkreis Tirschenreuth helfen bei der Bekämpfung des Großbrands. Das bestätigte die Integrierte Leitstelle (ILS) Oberpfalz Nord in Weiden auf BR-Anfrage. Die Feuerwehr und die Unterstützungsgruppe Gefahrgut aus Tirschenreuth sind in Wunsiedel im Einsatz. Unter anderem dekontaminieren die Feuerwehrleute aus Tirschenreuth ihre Kollegen am Brandort. Auch die Schnelleinsatzgruppe Technik und Sicherheit des BRK aus Mitterteich im Landkreis Tirschenreuth hilft mit. Eine Gefahr für die Bevölkerung im Landkreis Tirschenreuth bestehe akuell nicht.

Bahn sperrt Strecke Marktredwitz-Hof

Weil neben dem Brandort Gleise verlaufen, hat die Bahn die Strecke Marktredwitz-Hof gesperrt. Züge enden nach Angaben einer Sprecherin in Marktredwitz. Für die Weiterfahrt nach Hof sei ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Wie ein Sprecher der Integrierten Leitstelle (ILS) Hochfranken mitteilt, sei der Betrieb am Bahnhof Wunsiedel-Holenbrunn derzeit eingestellt. Dieser Zustand werde für eine längere Zeit anhalten.

Busverkehr eingestellt – Schüler werden nach Schulschluss betreut

Unterdessen hat das Landratsamt Wunsiedel ein Bürgertelefon eingerichtet. Wie ein Sprecher auf BR24-Anfrage mitteilt, sollen Bürger dadurch Informationen zu dem Brand und Antworten auf mögliche Fragen erhalten. Das Gebiet rund um die Brandstelle in der Bahnhofsstraße ist großräumig abgesperrt.

Zu einem Kindergarten unweit der Brandstelle teilte der Wunsiedler Bürgermeister Nicolas Lahovnik (CSU) mit, dass eine Notbetreuung in einem anderen Kindergarten eingerichtet worden ist. Wenn möglich, sollten die Kinder aber zu Hause behalten werden. Der Busverkehr nach Holenbrunn ist ausgesetzt.

Verantwortliche von Grundschule appellieren an Eltern

Die Schulen in Wunsiedel betreuen die Kinder bei Bedarf auch nach Schulschluss. Auf der Internetseite der Grundschule Wunsiedel hieß es: Kinder, die wegen des Brandes und der polizeilichen Warnung nicht zur Schule kommen können, seien vom Unterricht befreit. An die Eltern gerichtet schrieben die Verantwortlichen: "Bitte versuchen Sie nicht, Ihr Kind auf Biegen und Brechen am heutigen Tag in die Schule zu bringen. Die Sicherheit geht vor!" Das gelte auch für Kinder, die am Dienstag eingeschult werden sollten.

Mit Informationen von dpa

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