Auf der einen Seite der leere Kaufhof, auf der anderen der leere "City Point" – auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Christkindlesmarkt auf dem Hauptmarkt kommen die Besucherinnen und Besucher gleich an zwei Nürnberger Schandflecken vorbei. Es sind besonders zwei Problem-Immobilien, die kein gutes Licht auf die Einkaufsstadt Nürnberg werfen. Doch eine Lösung ist in Sicht: Die Versicherungskammer Bayern hat das leerstehende Einkaufszentrum gekauft. Für Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) ist das eine große Erleichterung. "Das Weihnachtswunder 2024 ist da, der Citypoint hat einen neuen Eigentümer."
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OB will ganzes Quartier entwickeln
Für OB König ergeben sich nun im Zusammenspiel mit dem ebenfalls leerstehenden ehemaligen Kaufhof-Gebäude gleich gegenüber ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten. "Wir haben jetzt die Möglichkeit, dieses ganze Quartier neu zu entwickeln", meint König.
Die Stadt Nürnberg hatte das Kaufhof-Gebäude in der Königsstraße und das dazugehörige Parkhaus in der Breiten Gasse im Juli gekauft. Das denkmalgeschützte Gebäude aus den 1950er-Jahren steht seit dem Aus des Nürnberger Kaufhofs Mitte 2023 leer. Das Gebäude des ehemaligen Einkaufszentrums City Point ist bereits seit fünf Jahren verwaist.
City Point-Verkauf eröffnet neue Möglichkeiten
Es werden wohl noch Jahre vergehen, bis das Areal endgültig neugestaltet ist und komplett genutzt werden kann. Für die Entwicklung der Ideen werde wohl ein externe Projektentwickler beauftragt, der gemeinsame Ideen für Kaufhof und City Point erarbeiten soll, die sich keinesfalls "kannibalisieren" sollen. Für den alten Kaufhof wird derzeit bereits an einem Nutzungskonzept gefeilt. Mit der Nachricht vom Kauf des City Points ergeben sich aus Sicht des Oberbürgermeisters ganz neue Möglichkeiten. "Es gibt ja schon die Idee eines Citykongresscentrums, Bildungseinrichtungen könnten einziehen, Einzelhandel, eine Food-Markthalle – alles Mögliche kann man jetzt denken", so König.
Abriss oder (Teil-) Sanierung möglich
Vor allem für die künftigen Nutzung des City Point-Geländes scheint alles offen. "Eine Option ist der komplette Rückbau und Neubau, aber wir diskutieren auch andere Möglichkeiten. Ob man Gebäudeteile erhalten kann, ist so nicht hundertprozentig beantwortbar", sagte Robert Heinlein, Geschäftsführer der Immobilien-Managementgesellschaft der Versicherungskammer, der VK Real Estate. Kurzfristig sollen vor allem am Kaufhof-Gebäude die Schaufenster gestaltet werden und sogenannte Pop-Up-Stores einziehen.
OB: Investor glaubt an Region
Dass die Versicherungskammer das verwaiste Einkaufszentrum kauft, ist aus Sicht von Oberbürgermeister Marcus König ein Signal des Aufbruchs. "Es ist auch ein Bekenntnis für die Stadt, dass es einen Eigentümer gibt, der sagt, ich glaube an die Stadt, ich glaube an die Region. Da fließen jetzt viele Millionen rein". Schön sei zudem, dass der neue Eigentümer die "finanziellen Mittel im Kreuz" habe. Die Bayerische Versicherungskammer sei schließlich nicht irgendwer.
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