Es ist schwer sich vorzustellen, wie gigantisch das Schwarze Loch J2157 ist, sagen die Forscherinnen und Forscher der Australian National University. Sie versuchen es mit einem Vergleich mit unserer Milchstraße:
"Die Masse des Schwarzen Lochs ist etwa 8.000 Mal so groß wie das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße. Das Schwarze Loch in unserer Milchstraße müsste zwei Drittel aller Sterne unserer Galaxie aufsaugen, um so groß zu werden." Dr. Christopher Onken, Astrophysiker, Australian National University
Europäische Südsternwarte half bei Messungen
Christopher Onken und sein Team haben das riesige Schwarze Loch im Jahr 2018 mit Infrarotmessungen entdeckt, jetzt konnte es aber erst genau untersucht werden. Dazu haben die Astrophysikerinnen und Astrophysiker mehrere Teleskope genutzt, unter anderem auch die Europäische Südsternwarte (ESO).
Das Schwarze Loch wächst sehr schnell, jeden Tag fällt Materie in der Menge von einer Sonnenmasse in es hinein. Darum leuchtet der Quasar, in dessen Mitte sich das Schwarze Loch befindet, auch so hell.
Blick zum Anfang des Universums
Weil das Schwarzen Loch J2157 so weit von uns entfernt liegt, ist die Strahlung entsprechend lang unterwegs. Sie zeigt uns ein Bild des Phänomens, als das Universum nur 1,2 Milliarden Jahre alt war.
„Es ist das größte Schwarze Loch, das wir gemessen haben, das aus dieser frühen Zeitperiode des Universums stammt.“ Dr. Christopher Onken, Astrophysiker, Australian National University
Viele Fragen noch ungeklärt
Wie das Schwarze Loch so groß geworden ist, konnten die Forscherinnen und Forscher nicht feststellen.
„Ist es Teil einer gigantischen Galaxie aus der Frühzeit des Universums? Oder hat das Schwarze Loch einfach Unmengen an Masse aus seinem Umfeld eingesogen? Das wollen wir in Zukunft gerne beantworten.“ Dr. Christopher Onken, Astrophysiker, Australian National University
Die Studie wurde in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.