Jeder Quadratzentimeter unserer Städte ist vermessen, sogar jeder Baum ist dokumentiert. Nur über eines haben wir keine Informationen: über die Mikroorganismen in einer Stadt. Es wäre einfach zu aufwändig, sie zu sammeln. Aber manche Tiere erledigen das für uns.
Bienenstöcke wurden auf Schmutz untersucht
"Es gab mal eine Untersuchung an Blutegeln, die Forschende draußen gefunden haben", erklärt Kevin Slater vom Massachusetts Institute of Technology. "Sie haben das Erbgut gewonnen, das die Tiere mit dem Blut aufgenommen hatten. Herausfinden wollten sie damals, von welchen Arten es stammte. Wir haben uns überlegt, Bienenstöcke zu untersuchen. Bienen sollten uns einen guten Überblick über die nähere Umgebung verschaffen."
Mikroorganismen: Jede Stadt hat ihr eigenes Profil
Die Wissenschaftler haben den Dreck analysiert, der sich mit der Zeit unten im Bienenstock sammelte. Es zeigte sich, dass Bienen nicht nur den Pollen von Pflanzen mitbringen, sondern auch viele Mikroorganismen, winzige Pilze zum Beispiel.
Und da zeigt jede Stadt ihr ganz eigenes Profil: In Tokio ist es die Hefe, mit der Sojasoße gebraut wird; in Venedig Pilze, die auf verrottenden Palmen leben; in Melbourne solche, die Eukalyptusbäume besiedeln. Auch viele Bakterien sind dabei, darunter Krankheitserreger für Menschen. All diese Mikroorganismen umgeben auch uns ständig – und der Blick in den Bienenstock liefert uns ein genaueres Bild davon.
- Zum Artikel: "Bayerns Imker warnen: Honige aus EU-Ausland oft gefälscht"
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