Der Sommer ist da, ganz offiziell, kalendarisch, und einigermaßen pünktlich dazu hat sich auch wohlige Wärme eingestellt. Mit leichtem Unwohlsein aber denkt man zurück an die Rekordsommer 2019 und 2018: Steht uns der dritte in Folge ins Haus, staubtrocken, Wälder und Felder verwüstend?
Das Wasser in der Landschaft zu halten, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zum obersten Ziel in Zeiten des Klimawandels. Das ist nicht nur ein Appell an die große Politik, an Umwelt-, Agrar- und Verkehrsminister. Angesprochen fühlen kann sich auch jeder Kleingärtner. Jeder kann was tun, bei sich daheim in den eigenen vier Gartenmauern.
Vom Maulwurf lernen
Rasenflächen bieten der sengenden Sonne die größte Angriffsfläche: kurzwurzlige Pflänzchen, schattenlos ausgesetzt. Damit sie nicht verdursten, kommt oft der Rasensprenger zum Einsatz. Und rieselt stundenlang vor sich hin. Doch bei dieser Art der Bewässerung verdunstet am meisten Wasser, löst sich in heißer Luft auf, noch ehe es die Halme erreichen kann.
Wer seinen Wasserverbrauch reduzieren und dennoch nicht im Hochsommer in einer Mini-Steppe stehen will, sollte seltener mähen: Die passende Rasen-Sommerfrisur ist ein paar Zentimeter länger. Noch besser ist, Hügel anzulegen und sie zu begrünen mit Pflanzen, die einander Schatten spenden. Bodendecker schützen die Erde vor der Austrocknung, ebenso wie Rindenmulch oder Grünschnitt vom Restrasen, zwischen den Pflanzen verteilt.
Eine Frage der Erziehung
Über den grünen Daumen gepeilt gilt fürs Gießen: besser seltener, dafür gründlich. Und zwar frühmorgens oder abends, denn dann verdunstet weniger. Will man auf keinen Fall Schnecken den Mund wässrig machen, muss man in der Früh ran an die Kanne. Durchfeuchtet man das Erdreich rund um die Pflanze großzügig und lässt sie ab und zu aber auch mal auf dem Trockenen sitzen, zieht man ihr sozusagen die Wurzeln lang: Sie bildet längere aus und wird damit lebenstüchtiger.
Das Beste kommt von oben
Wer Regenwasser auffängt in einem Tank an der Dachrinne, tut sich und seinen Pflanzen damit einen großen Gefallen: Es kostet nichts und sie mögen’s, weil weniger Kalk drin ist als im Leitungswasser.
Wer dennoch viel davon braucht, kann zumindest etwas für den eigenen Geldbeutel tun: nämlich über einen Wasserzähler nur fürs Gießwasser nachdenken. Da es im Garten versickert, entfällt dafür die Abwassergebühr. Sie ist in etwa so hoch wie der Wasserpreis selbst oder sogar höher. In München rechnet sich ein eigener Zähler laut Landeshauptstadt dann, wenn der Gießwasserverbrauch deutlich über zehn Kubikmeter pro Jahr liegt. Das entspricht tausend Zehn-Liter-Gießkannen.
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