Ein Mann im Jackett beobachtet eine wissenschaftliche Apparatur.
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Prof. Harald Haas ist Spezialist für mobile Kommunikation. Er hat eine schnellere Alternative zum W-Lan entwickelt. Sein LiFi basiert auf Licht.

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LiFi statt WiFi: Internet mit Lichtgeschwindigkeit

LiFi statt WiFi: Internet mit Lichtgeschwindigkeit

Auf den Lichtschalter drücken – und die Daten fließen. Diese Idee ist keine Science Fiction, es ist die Erfindung des gebürtigen Franken Harald Haas. Der Professor hat eine Alternative zu W-Lan bzw. WiFi geschaffen, die auf Licht basiert: das Li-Fi.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der Europäische Erfinderpreis ist so etwas wie der Oscar oder der Nobelpreis für Ingenieure. Am 4. Juli wird er in Valencia verliehen. Wir konnten einen der Nominierten auf dem Weg dahin in Erlangen treffen. Prof. Harald Haas, im mittelfränkischen Trautskirchen bei Neustadt an der Aisch aufgewachsen, hat mittlerweile einen Lehrstuhl für mobile Kommunikation an der Universität Edinburgh. Er hat eine schnellere Alternative zum W-Lan entwickelt. Seine Erfindung, das LiFi, basiert auf Licht.

LED ermöglicht eine hohe Datenrate

Datentransfer mit Licht: Möglich macht das eine leicht modifizierte LED-Lampe. Daran arbeitet Harald Haas schon seit mehr als 20 Jahren. Aus dieser Vision ist nun Wirklichkeit geworden. Der Professor hat eine Alternative zu W-Lan bzw. WiFi geschaffen: Light Fidelity oder LiFi. Light Fidelity nutzt Lichtwellen für die Datenübertragung und nicht mehr Funkwellen, erklärt Haas. "Die Bandbreite, die das Licht bietet, ist dreitausend Mal größer als das gesamte Funkspektrum, die Bandbreite ist auch nicht irgendwelchen Regulierungen unterworfen", erklärt der Forscher. Dies stehe im Gegensatz zu den funkbasierten Mobildatennetzen. Auch Lizenzen müssten dafür nicht bezahlt werden. "Eine unendliche Ressource, die wir nutzen wollen, um kommunizieren zu können, mit unseren Smartphones, mit unseren AR/VR Headsets, mit unseren 3D-Brillen", schwärmt Harald Haas.

Hohe Datensicherheit bei LiFi

Ein kleines Modul zum Senden und Empfangen macht das möglich. Mittlerweile ist es so klein, dass es in jedes elektronische Gerät passt – ca. 5x10 Millimeter groß. Diese Erfindung könnte die kabellose Kommunikation revolutionieren. Die Technik ist noch nicht weit verbreitet, wird aber schon im militärischen Bereich erprobt und geschätzt – und ist auch für Wirtschaftsunternehmen durchaus interessant, da ist sich Haas sicher. "LiFi wird geblockt von Wänden, wird geblockt von Decken, und damit entsteht eine erhöhte Sicherheit in der Datenübertragung."

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Das von Harald Haas entwickelte LiFi-Modul ist inzwischen nur noch wenige Millimeter groß.

Harald Haas will Smartphone-Hersteller überzeugen

Seine ersten Schritte als Wissenschaftler hat der 55-jährige Harald Haas in Nürnberg an der Ohm-Hochschule gemacht, ging anschließend an die Internationale Universität Bremen und danach als Inhaber eines Lehrstuhls für mobile Kommunikation nach Edinburgh. Zudem betreut er ein Humboldt-Forschungsprojekt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Haas ist schon so lange in Schottland, dass er Deutsch mit einem leichten Akzent spricht. Für die Entwicklung und die Patente für LiFi ist er nun für den Europäischen Erfinderpreis nominiert. Und er hofft, dass diese Aufmerksamkeit ihm bei den Verhandlungen mit möglichen Nutzern hilft. Gerade Mobilfunkanbieter sind hier entscheidend für den künftigen Erfolg.

Lösung für hohen Datentransfer?

"Die Innovatoren im Mobil- und Smartphone-Bereich, mit denen reden wir momentan, die integrieren das hoffentlich in ihr Telefon, das ist ein wichtiger Schritt", erklärt Harald Haas. Er rechnet damit, dass in zwei bis drei Jahren die ersten Lifi-fähigen Smartphones auf den Markt kommen. "Statt einer dritten oder vierten Kamera wäre das eine wirkliche Innovation", betont der Entwickler. Seine Hoffnung ist nicht unrealistisch – gerade die Funkwellentechnologie wie 4G und 5G kommt bei der mobilen Datenübertragung an ihre Grenzen. Dabei ist es der Anspruch moderner Technik, möglichst viele Daten möglichst schnell zu transportieren. Und so könnte der Wissenschaftler, der im beschaulichen Trautskirchen bei Neustadt an der Aisch aufgewachsen ist, einen entscheidenden Beitrag für die mobile Datenwelt der Zukunft leisten.

Speicherung von Wasserstoff schlägt LiFi

Bei der Verleihung des Europäischen Erfinderpreises musste sich Harald Haas einem französischen Team geschlagen geben, das sich mit der Speicherung von Wasserstoff beschäftigt. Das gab das Europäische Patentamt am Dienstagabend bekannt. Doch schon die Nominierung für den "Wissenschaftsoscar" ist für den in Franken geborenen Wissenschaftler ein Riesenerfolg.

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