"Prioscutarius max" ist zehn Zentimeter groß, das Exemplar "Prioscutarius moritz" misst zwei Zentimeter mehr. Das berühmte Lausbuben-Pärchen Max und Moritz von Wilhelm Busch stand Pate für die sogenannten Dreilapperkrebse, die im Frankenwald neu entdeckt wurden.
Wissenschaftler des Landesamtes für Umwelt (LfU) haben bei Presseck im Landkreis Kulmbach Fossilien von zum Teil unbekannten Urzeitkrebsen gefunden. Wie das Amt am Donnerstag mitteilt, wurden die rund 500 Millionen Jahre alten Fossilien auf einer Gesteinsscholle nahe der Ortschaft Wildenstein entdeckt.
Geologe: "Ein Glücksfall für die Forschung"
Insgesamt seien rund 1.500 sogenannte Dreilapperkrebse gefunden und untersucht worden. Der Ort im Frankenwald habe sich als "prähistorische Arche Noah" entpuppt. "Eine kleine Gesteinsscholle barg dort einzigartige Fossilien. Ein Glücksfall für die Forschung", wird der Würzburger Paläontologe Gerd Geyer in dem Schreiben des LfU zitiert.
Elf der Fossilien seien bisher weltweit unbekannt gewesen und hätten neue wissenschaftliche Namen erhalten – unter anderem eben Max und Moritz. Wie es zu der Namensnennung kam? Der zuständige Präparator, der die beiden Stücke zusammengepuzzelt hat, fand die Bruchstücke sehr nah nebeneinander, so der Leiter des Geologischen Dienstes am LfU, Roland Eichhorn, im BR24-Gespräch. "Die beiden Fossilien sahen sich so ähnlich, fast wie Geschwister. Da hat sich der Kollege an seine Kindheit erinnert", erklärt Eichhorn die Namensfindung.
Versteinerungen stammen wohl aus dem Atlas-Gebirge
Die restlichen Urzeitkrebse sollen übrigens Versteinerungen aus dem Atlas-Gebirge im heutigen Marokko ähneln. Die Forscher gehen daher davon aus, dass die Gesteinsscholle aus dem Meer vor der Küste Ur-Afrikas stammt und bei der späteren Gebirgsbildung nicht zermalmt, sondern unversehrt an die Erdoberfläche gehoben wurde.
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