Eine Spritze wird in den Oberarm verabreicht.
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Reichen zukünftig zwei Spritzen, um wirksam gegen HIV geschützt zu sein?

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Wann kommt die Impfung gegen HIV?

Wann kommt die Impfung gegen HIV?

Jedes Jahr infizieren sich 300 Männer und Frauen in Bayern neu mit dem HI-Virus. Auf der Welt-Aids-Konferenz in München im Juli wurde eine Impfung gegen HIV in Aussicht gestellt. Ein Blick auf die Impfung anlässlich der HIV-Testwochen.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Jedes Jahr infizieren sich etwa 300 Männer und Frauen in Bayern neu mit dem HI-Virus. Auf der Welt-Aids-Konferenz in München im Juli 2024 hatte das Medikament Lenacapavir jüngst für Furore gesorgt: Zu 100 Prozent soll das Medikament vor einer HIV-Infektion schützen, hieß es in einer Studie damals. Auch eine zweite, im September veröffentlichte Studie überzeugte.

Von 2. bis 30. November finden dieses Jahr in ganz Bayern wieder die HIV-Testwochen statt. Angeboten werden Tests in allen bayerischen Gesundheitsämtern - kostenlos und anonym. Auch einige Beratungsstellen und Aids-Hilfen bieten Tests ohne Namensnennung an. Dort kostet der Test allerdings 25 Euro – zum Selbstkostenpreis. Weitere Informationen zu den HIV-Testwochen finden Sie unter: testjetzt.de (externer Link)

Studie: Zwei Spritzen pro Jahr schützen vor Neuinfektion mit HI-Virus

Die sogenannte Prä-Expositions-Prophylaxe (externer Link) – also die vorbeugende, präventive Einnahmemöglichkeit - wurde mit mehr als 5.300 Frauen und jugendlichen Mädchen zwischen 16 bis 25 Jahren an 25 Standorten in Südafrika und drei Standorten in Uganda getestet. Eine Gruppe bekam zweimal im Jahr – also alle sechs Monate – Lenacapavir gespritzt. Eine zweite Gruppe nahm pro Tag eine Tablette mit einem Wirkstoff, der ebenfalls vor einer Infektion schützt, eine dritte Gruppe schluckte einen anderen präventiven Wirkstoff in Tablettenform.

Unter den 2.134 Frauen in der Lenacapavir-Gruppe gab es keinen einzigen Fall einer HIV-Infektion. Der Arzt und Aids-Forscher Hendrik Streeck vom Universitätsklinikum Bonn damals im BR-Interview dazu: "Wir haben theoretisch eine neue Präventionsmöglichkeit mit einer Spritze alle halbe Jahre, die zu hundert Prozent vor der HIV-Infektion schützt."

Auch zweite Studie bestätigt Lenacapavir-Wirksamkeit

Bei den beiden Gruppen, die täglich eine Tablette als Prävention vor einer HIV-Infektion eingenommen hatten, gab es 16 beziehungsweise 39 HIV-Infizierte. "Das ist mehr als eine Impfung jemals hätte hoffen lassen", kommentierte Christoph Spinner, Infektiologe am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, die ersten Studienergebnisse im Juli 2024.

Im September 2024 veröffentlichte das US-Pharmaunternehmen die Ergebnisse einer zweiten Studie (externer Link). Unter den 2.180 Teilnehmenden, die täglich Placebo-Tabletten und alle sechs Monate eine Spritze mit dem Medikament erhielten, erkrankten nur zwei an einer HIV-Infektion. In der Vergleichsgruppe, die täglich Tabletten und halbjährlich Placebo-Injektionen erhielten, erkrankten hingegen von 1.087 Teilnehmenden neun Menschen.

Lenacapavir derzeit noch nicht in Deutschland verfügbar

In Deutschland ist das Medikament als vorbeugende Einnahmemöglichkeit, sogenannter PrEP, noch nicht verfügbar. Mit einer Zulassung wird frühestens Ende 2025 gerechnet. Allerdings: Die Spritzen zur HIV-Prävention werden, wenn sie auf den deutschen Markt kommen, vermutlich recht teuer sein.

Experten rechnen mit einem Preis zwischen 2.000 und 2.500 Euro pro Anwendung. Das ist viel mehr als die Tabletten, die bereits zur Prävention einer HIV-Infektion eingenommen werden können. Die Pillen kosten etwa 30 Euro pro Monat.

Dieser Artikel ist erstmals am 24.7.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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