Diabetes wird in zwei Haupttypen unterteilt: Typ 1 und Typ 2. Typ-1-Diabetes tritt meist im Kindesalter auf und ist eine Autoimmunerkrankung. Typ-2-Diabetes entwickelt sich oft erst im Erwachsenenalter, wird aber zunehmend auch bei jüngeren Menschen diagnostiziert. Dieser Typ ist oft mit Übergewicht und Bewegungsmangel verbunden.
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Weltweit leben über 500 Millionen Menschen mit Diabetes, davon mehr als acht Millionen in Deutschland. Die Dunkelziffer, die dazukommt, wird auf mindestens zwei Millionen nicht diagnostizierte Fälle in Deutschland geschätzt. Denn viele Erkrankte wissen gar nicht, dass sie von Diabetes betroffen sind. Der Weltdiabetestag am 14. November erinnert an die Entdeckung von Insulin im Jahr 1921 durch Sir Frederick Banting.
Was ist Typ-1-Diabetes?
Diabetes-Typ-1 tritt meistens im Kindes- oder Jugendalter auf. Es ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Insulin ist ein Hormon, das dafür sorgt, dass Zucker aus dem Blut in die Körperzellen transportiert wird. Ohne Insulin steigt der Blutzuckerspiegel und die Zellen werden unterversorgt.
Anders als bei Typ-2-Diabetes ist die Insulinproduktion bei Typ-1-Diabetes vollständig gestört, was einen absoluten Insulinmangel zur Folge hat. Typ-1-Diabetes ist derzeit nicht heilbar. Die Behandlung erfolgt durch Insulininjektionen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
Stammzellentherapie: Erste Diabetes Typ-1-Patientin gilt als geheilt
Im Jahr 2023 gab es einen vielversprechenden Fortschritt in der Forschung: Ein Forschungsteam transplantierte Inselzellen, die aus den eigenen Stammzellen der Patientin hergestellt wurden, in ihre Bauchmuskeln. Diese Zellen begannen, Insulin zu produzieren, was eine mögliche Heilung von Typ-1-Diabetes in Aussicht stellt. Allerdings handelt es sich noch um einen Einzelfall, und es gibt Herausforderungen wie Zellabstoßung und die langfristige Funktion der transplantierten Zellen.
Im Audio: Stammzellentherapie gegen Diabetes
Was ist Typ-2-Diabetes?
Typ-2-Diabetes entsteht, wenn die Zellen des Körpers eine Resistenz gegenüber Insulin entwickeln. Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar weiterhin Insulin, aber die Zellen können es nicht richtig nutzen, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Im späteren Verlauf kann die Bauchspeicheldrüse auch die Fähigkeit verlieren, ausreichend Insulin zu produzieren.
Typ-2-Diabetes wird häufig durch einen ungesunden Lebensstil begünstigt, insbesondere durch Übergewicht und Bewegungsmangel. Durch eine gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden.
Symptome: Was sind die Anzeichen für Diabetes?
Diabetes entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange unbemerkt. Bei Typ-1-Diabetes treten Symptome wie Müdigkeit, häufiges Wasserlassen, starker Durst, Gewichtsverlust, Sehstörungen und langsame Wundheilung auf. Ein hoher Blutzuckerspiegel kann auch zu Erbrechen und Bauchschmerzen führen. Besonders bei extrem erhöhtem Blutzucker riecht der Atem nach Aceton. In schweren Fällen kann der Blutzuckeranstieg zu einem diabetischen Koma führen, das lebensbedrohlich ist.
Typ-2-Diabetes bleibt oft lange symptomfrei. Der Diabetes wird häufig erst bei einer Routineuntersuchung oder nach einem späten Auftreten von Beschwerden diagnostiziert.
Ausgewogene Ernährung bei Diabetes Typ 2
Für Menschen mit Diabetes Typ 2 gibt es keine strengen Verbote, aber eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend. Aufpassen sollte man bei der Aufnahme von Kohlenhydraten, da diese den Blutzuckerspiegel am stärksten beeinflussen. Zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke, stark verarbeitete Produkte sowie Weißbrot oder Pommes lassen den Blutzuckerspiegel stark ansteigen und sollten möglichst vermieden werden.
Diabetiker sollten möglichst auf wenig verarbeitete Lebensmittel setzen, reich an Ballaststoffen. Rohkost, Vollkornprodukte und ungezuckerte Nahrungsmittel sind besonders vorteilhaft, da sie den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lassen.
Was senkt den Blutzuckerspiegel?
Neben Insulin und Medikamenten kann auch Bewegung helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken. Körperliche Aktivität steigert die Insulinempfindlichkeit und hilft, den Blutzucker stabil zu halten. Auch Stressbewältigung und ausreichend Schlaf spielen eine Rolle, da beides den Blutzuckerspiegel beeinflussen kann.
Im Video: Mit Diabetes leben lernen
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