Bereits die ersten Monate des Jahres 2020 deuteten darauf hin, dass es einen Hitzesommer geben könne, der Rekorde bricht, sagte die Sprecherin der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) Clare Nullis . Jetzt müssten Städte und Gemeinden dafür sorgen, ihre Mitmenschen zu schützen - auch, wenn das während der Corona-Pandemie nicht so leicht sei, hieß es in einer Mitteilung. Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus müsse auch bei der vermutlich bevorstehenden Hitze weiterhin eingedämmt werden.
Abstand halten - auch bei Hitze
Risikopatienten sollen besonders Acht geben, sich vor heißem Wetter und der Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Die WMO empfiehlt, dafür entsprechende Strategien und Maßnahmen aufzustellen. Bisherige Tipps, dass man sich statt in der heißen Wohnung lieber in Einkaufszentren mit Klimaanlage abkühlen solle, könnten nur noch bedingt umgesetzt werden. Nachbarn und Familie sollten zwar regelmäßig gefährdete Personen zuhause besuchen. Aufgrund der gebotenen Abstandsregeln im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist dies aber nicht mehr so einfach möglich.
Checkliste für heißes Wetter
Dafür hat die WMO bereits eine Checkliste erarbeitet, wie gefährdeten Menschen trotz der Pandemie geholfen werden kann. Krankenhäuser müssen sich darauf einstellen, auch Menschen mit Hitzschlag versorgen zu können, obwohl sie durch Corona ausgelastet sein können. Gemeinsam mit der WHO ist ein Ideenpaket entstanden, wie geholfen werden kann. Tipps zur Abkühlung sind beispielsweise:
- draußen möglichst einen breitkrempigen Hut tragen
- genügend trinken
- kühles Wasser über die Handgelenke laufen lassen
- feuchtkühle Kompressen auf Stirn oder Nacken legen
- Füße und Rücken mit Franzbranntwein einreiben
- Elektrogeräte und künstliche Beleuchtung als Wärmequelle öfter ausschalten
Dürre auf den Feldern
Bereits im Frühjahr haben Land- und Forstwirte über Dürre geklagt, wochenlang regnete es viel zu wenig. Es drohe der dritte Dürresommer in Folge. Gudrun Mühlbacher, Leiterin des Klimabüros des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in München, sprach im April von einem "kritischen Punkt für die Landwirtschaft".
Da von Ende September 2019 bis Ende März 2020 mehr Niederschläge als üblich fielen, haben die Böden in den tieferen Schichten noch genug Wasser gespeichert. Hält die Trockenheit an, kann sich das aber schnell ändern. Gerade die Wälder leiden schon jetzt unter den trockenen Bedingungen.
Städte als Hitzeinseln
Aber auch in den Städten hinterlässt die Hitze ihre Spuren, hier machen sich die Auswirkungen des Klimawandels bemerkbar. Wo Gebäude eng an eng stehen, bilden sich Hitzeinseln, die nicht mehr abkühlen. Die Gebäude und Straßen speichern die Wärme und können diese nachts nur noch langsam abgeben. Sogenannte “Tropen-Nächte” mit über 20 Grad Celsius sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Das wiederum führt dazu, dass unser Körper sich nachts nicht mehr richtig regenerieren kann, obwohl tiefer, fester Schlaf wichtig für die Gesundheit ist.
Besser schlafen bei Hitze
Um trotz Hitze nachts besser schlafen zu können, empfiehlt es sich, tagsüber das Schlafzimmer abzudunkeln und erst durchzulüften, wenn es draußen abgekühlt hat. Ein weiterer Tipp sind nasse Laken vor dem Fenster - die halten zusätzlich Mücken und Insekten fern und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Zugleich kann man die Fenster auch nachts offen lassen.
Vor dem Zubettgehen kann auch eine lauwarme Dusche helfen. Aber nicht zu kalt, denn das kurbelt den Kreislauf an und bringt ihn vermehrt zum Schwitzen. Auch feuchte Wadenwickel können Wunder bewirken. Und wem selbst die Decke oder das Laken zu warm ist, der kann diese vorher in die Kühltruhe geben - Abkühlung garantiert!