Eine Mücke an der Wand.
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Heimische Stechmücken verbreiten das ursprünglich aus Afrika stammende West-Nil-Virus.

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West-Nil-Virus - die Zahl der Fälle nimmt zu

West-Nil-Virus - die Zahl der Fälle nimmt zu

Das West-Nil-Virus wird von Stechmücken übertragen und kann schwere Erkrankungen hervorrufen. Steigende Fallzahlen werfen die Frage auf: Ist das Virus auch in Deutschland ein ernstes Problem? Hier die wichtigsten Infos im Überblick.

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Das West-Nil-Virus ist eine Infektionskrankheit, eine klassische Zoonose, die durch Tiere übertragen wird. Sie ist über Zugvögel aus tropischen Breiten nach Europa eingeführt worden. 2018 wurden in Deutschland zum ersten Mal Fälle bei Vögeln und Pferden registriert, 2019 erstmals auch beim Menschen.

Wie wird das West-Nil-Virus übertragen?

Das West-Nil-Virus kommt in wildlebenden Vögeln vor und wird durch den Stich einheimischer Stechmücken der Gattung Culex übertragen, der normalen nördlichen Hausmücke, die überall in Deutschland vorkommt. Die Stechmücken dienen dabei nur als Überträger, da sie das infizierte Blut der Vögel saugen und von Vogel zu Vogel weiterverbreiten.

Mücken, die sich beim Stich der Vögel infiziert haben, können das Virus auch auf Säugetiere wie Pferde und den Menschen übertragen. Diese sind aber sogenannte Fehlwirte mit nur niedriger Virämie - das heißt, sie haben nur wenig Viren im Blut, sodass sie selbst keine Virusquelle für Mücken sind, so das Robert Koch-Institut (RKI). (externer Link)

Ist Deutschland von dem West-Nil-Virus betroffen?

In einigen Gebieten Ostdeutschlands wird das West-Nil-Virus bereits seit einigen Jahren regelmäßig bei Mücken, Vögeln, Pferden und auch beim Menschen nachgewiesen: "Wir haben dieses Jahr einen Ausbruch, der wieder sehr, sehr stark ist", erklärt Martin Bär, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik vom Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit. Heuer sind besonders viele Pferde von schweren Erkrankungen betroffen.

Je mehr infizierte Vögel gefunden werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch viele Menschen anstecken. Wenn viele Vögel und dann Pferde betroffen sind, kann man auch mit einer Zunahme der menschlichen Fälle rechnen. In Deutschland werden deshalb verstärkt Blutspenderproben auf das West-Nil-Virus untersucht, um eine Ausbreitung frühzeitig zu erkennen. Dies ist besonders wichtig, weil bei früheren Ausbrüchen, wie 1999 in den USA, Menschen durch Blutprodukte infiziert wurden.

Es wird auch mit einer zunehmenden Zahl an Diagnosen gerechnet, da Ärzte besser sensibilisiert sind für die Infektionszeichen und immer mehr über das Virus bekannt wird. Zudem ist von einer Dunkelziffer auszugehen, da bei den meisten Infizierten die Erkrankung symptomlos verläuft. Eine hohe Bevölkerungsdichte und mehr Mücken könnten langfristig auch zu mehr Fällen führen.

Welche Symptome verursacht das Virus?

Bei den meisten Menschen verläuft eine Infektion ohne Symptome. Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickeln grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit, schreibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). In seltenen Fällen kommt es zu schweren Komplikationen wie Meningitis oder Hirnhautentzündung, die auch zum Tode führen können. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. In der Regel heilt die Infektion aber ohne Komplikationen aus.

Wie wird das West-Nil-Virus behandelt?

Es gibt keine spezifische Behandlung. Die Symptome werden wie bei einer Grippe mit fiebersenkenden Medikamenten behandelt. Bei Reisen in Risikogebiete sollte man auf mögliche Symptome achten und sich vorab über Schutzmaßnahmen informieren. Aktuell gibt es keinen Impfstoff für Menschen gegen das West-Nil-Virus, obwohl die Forschung in diesem Bereich voranschreitet.

West-Nil-Fieber bei Pferden

Bei Pferden verläuft die Infektion meist symptomlos, in seltenen Fällen können aber neurologische Störungen wie Zittern oder Lähmungen auftreten. Es existiert bereits eine Impfung für Pferde, die auch dringend angewendet werden sollte, empfiehlt das Friedrich-Loeffler-Institut.

Wie kann man sich schützen?

Um sich vor einer Infektion zu schützen, sollten vor allem Risikogruppen an Orten mit hoher Mückenbelastung Mückenstiche vermeiden. Dazu gehören unter anderem Mückenschutzmittel, die richtige Kleidung und Fliegengitter.

Obwohl das West-Nil-Virus in Deutschland zunehmend nachgewiesen wird, besteht keine unmittelbare Gefahr für die Allgemeinbevölkerung. Risikogruppen sollten jedoch Vorsichtsmaßnahmen treffen, besonders in Gebieten mit hoher Mückenbelastung. Die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung bleibt gering, aber mit steigenden Infektionszahlen könnten sich die Risiken langfristig erhöhen.

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