Um die Pariser Klimaziele einzuhalten, wird es nicht genügen, immer weniger Kohlendioxid freizusetzen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die Menschheit auch Mitte des 21. Jahrhunderts noch Restmengen an Kohlendioxid in die Atmosphäre ausstoßen wird.
Nach Schätzungen lassen sich zwischen fünf und 15 Prozent der aktuellen Emissionen nicht vermeiden – auch nicht mit einer äußerst ambitionierten Klimapolitik, heißt es beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.
CO2-Speicher Bäume
Deswegen muss CO2 zusätzlich aus der Atmosphäre eingefangen und dauerhaft gespeichert werden. Die wichtigste Maßnahme: Bäume pflanzen. Sie brauchen Kohlendioxid (CO2), um zu wachsen – und sie leben lange.
Doch verlassen kann man sich darauf nicht immer – wegen Sturmschäden oder dem Borkenkäfer. Deshalb müssen auch technische Maßnahmen dazu kommen. Zum Beispiel Filter, die das Treibhausgas entfernen, berichtet Oliver Geden von der Stiftung Wissenschaft und Politik.
"Das wird auch bereits gemacht, ist aber nach wie vor sehr teuer und sehr energieaufwändig", sagt Geden. "Je weiter ich das ausbaue, desto schneller gehen die Kosten runter. Aber der Energiebedarf ist ein Problem. Bekommt man das wirklich erneuerbar hin? Konkurriert das nicht mit anderen Anwendungen?"
Beispiel Singapur: Kohlendioxid aus dem Wasser ziehen
Die größte Anlage zur CO2-Entfernung steht in Island, wo viel regenerative Energie zur Verfügung steht. Doch selbst sie ist nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein. Andere Konzepte müssen dazukommen: Schnell wachsende Pflanzen wie Pappeln, die zur Energiegewinnung verbrannt werden – dabei wird zwar wieder CO2 frei, aber es kann an Ort und Stelle abgefangen werden.
Eine Alternative, wie CO2 reduziert werden kann, zeigt Singapur. Dort gibt es jetzt eine Anlage, die Kohlendioxid aus dem Meerwasser zieht. Allerdings sei das eine Kostenfrage, erklärt Geden. Es gehe also viel weniger um technische Möglichkeiten, als um die Frage, zu welchen Kosten CO2 reduziert werden kann. Fakt bleibt aber: Wenn die Erde lebenswert bleiben soll, müssen die Staaten viel Geld in die Hand nehmen.
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