Zwei Frauen erarbeiten ein Thema
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Zwei Frauen arbeiten in der Gruppe

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Bahnbrechende Ideen entstehen in kleinen Teams

Wenn kreative Teams an originellen Ideen tüfteln, ist es manchmal nur laut und nicht kreativ. Doch bahnbrechende Erkenntnisse entstehen häufiger, wenn die Teams möglichst klein sind, sagt die Forschung - und gibt Tipps.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Wann sind wir am kreativsten? Klar, wenn wir uns zusammenschließen und gemeinsam an etwas herumtüfteln, da ist sich die psychologische Forschung einig. Schließlich sind wir soziale Wesen und profitieren voneinander. Forschende von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf konnten jetzt aber auch zeigen: Es kommt besonders viel heraus, wenn Gruppen nicht zu groß sind. Die Obergrenze liegt sogar erstaunlich niedrig, so Bio-Informatiker Martin Lercher.

Neue Ideen entstehen in sehr kleinen Gruppen

Die Forschung zeige, dass große Gruppen zwar gut darin seien, Ideen weiterzuentwickeln, aber kleinste Gruppen - bis zu drei Personen - kommen eher auf neue, bahnbrechende Ideen. Das heißt, für die Kreativität ist das Gespräch in einer minimalen Gruppe mit nur einer weiteren Person optimal.

In großen Gruppen dominieren die Lautesten - nicht die Schlauen

Viele "Brainstormer" bewirken also nicht automatisch auch besonders viel Output. Doch warum ist das so? Bei mehr als zwei Personen kommen offenbar zunehmend auch soziale Aspekte mit ins Spiel. So dominieren in größeren Gruppen besonders häufig nicht die Cleversten, sondern einfach nur die Lautesten - während wiederum andere dann untertauchen und sich der Mehrheitsmeinung anpassen. Dabei, so Lercher, würde es schon helfen, einen einfachen Kommunikationstipp zu beherzigen.

Zugewandte Grundhaltung auch bei unterschiedlichen Meinungen

Anstatt zu sagen, 'Nein, das ist falsch, weil...', solle man sagen: 'Ja okay, interessanter Gedanke!' So könne man der anderen Personen helfen, die Ideen mitaufzugreifen. Sollten sich Ideen oder Gedanken als "falsch" herausstellen, werde das in der Gruppe herausgearbeitet. "Wo ist ein Kern von etwas Neuem, Spannenden in dem, was die andere Person gerade gesagt hat?", sollte der Gedanke sein, sagt Lercher.

Entscheidend ist also, wie wir miteinander reden. In großen Gruppen ist das komplizierter. Aber es kann besser gelingen, wenn wir es mit einer zugewandten Grundhaltung tun. Damit nicht nur die Lautesten, sondern auch die Kreativsten zu Wort und zu Gehör kommen.

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