Ein 19-Jähriger ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag schwer verletzt worden, nachdem er am Bahnhof München-Trudering auf einen dort abgestellten Kesselwaggon geklettert war und dabei die Oberleitung berührt hatte. Das berichtet die zuständige Bundespolizeiinspektion München.
19-Jähriger berührt Oberleitung und wird bewusstlos
Demnach war der 19-Jährige mit einem gleichaltrigen Freund gegen 3 Uhr im Bahnhof Trudering auf den abgestellten Kesselwagen geklettert. Dabei berührte er die 15.000 Volt führende Oberleitung, erlitt einen Stromschlag und blieb bewusstlos auf dem Waggon liegen.
Sein Freund sprang zunächst vom Waggon auf den Boden, stieg jedoch erneut hinauf, als er merkte, dass sein Freund nicht mehr reagierte. Er begann noch auf dem Kesselwagen mit der Reanimation seines Freundes.
Feuerwehr rettet Jugendliche mit Drehleiter
Eine Streife der Münchner Polizei war für einen Einsatz in der Nähe und hatte den Vorfall mitbekommen. Die Beamten alarmierten Feuerwehr, Rettungsdienst sowie die zuständige Bundespolizei. Weil der Strom der Oberleitung noch nicht abgeschaltet war, konnten die Beamten allerdings nicht selbst zu den jungen Männern auf den Kesselwagen. Nachdem die Gleise gesperrt und die Oberleitung stromlos geschaltet und geerdet war, begannen die Rettungsmaßnahmen. Dabei wurde der verletzte Mann mittels einer Drehleiter der Feuerwehr vom Waggon geborgen.
19-Jähriger kommt mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus
Der 19-Jährige hatte durch den Stromschlag Verbrennungen zweiten Grades auf 70 Prozent seiner Körperfläche erlitten. Er wurde mit seinen lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Auch sein Freund kam mit Schürfwunden zur Beobachtung in eine Klinik. Weshalb die Männer auf den Waggon kletterten, ermittelt nun die Münchner Bundespolizei.
Durch den Vorfall kam es zu Verspätungen im Bahnverkehr sowie zu einer Zugumleitung. Ein Polizeihubschrauber suchte nach der Bergung das Gelände rund um den Truderinger Bahnhof ab, ob nicht noch weitere Menschen auf den Gleisen waren.
Unfall in Wolfratshausen: Jugendliche lebensgefährlich verletzt
Es ist der zweite Stromschlag-Unfall innerhalb einer Woche. Drei Jugendliche waren am Donnerstagabend am Bahnhof im oberbayerischen Wolfratshausen ebenfalls auf einen abgestellten Kesselwaggon geklettert. Dabei erlitten laut Bundespolizei zwei von ihnen durch einen Stromschlag teils lebensbedrohliche Verbrennungen.
Bundespolizei warnt vor lebensgefährlichen Stromschlägen
Die Bundespolizei warnt erneut eindringlich vor den Gefahren im Gleisbereich. Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen. Bahnanlagen sind für den Aufenthalt - gleich aus welchem Grund - nicht geeignet. Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons besteht Lebensgefahr. Im Hinblick auf die bevorstehenden Sommerferien werden insbesondere Eltern gebeten, ihre Kinder auf die Gefahren hinzuweisen.
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