Sondengänger Carsten Konze (Archivbild).
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Profi-Schatzsucher gibt Silbermünzen in Nördlingen ab

Ein Sondengänger hat in Bayern mittelalterliche Silbermünzen entdeckt. Aufgrund einer speziellen Regelung muss er sie abgeben, denn sie gelten als Eigentum des Freistaats. Was hinter dem Fund steckt.

Der Kölner Profi-Schatzsucher Carsten Konze ("German Treasure Hunter") hat in Bayern einen mittelalterlichen Silberschatz gefunden. Die 14 Silbermünzen hätten vermutlich im Lederbeutel eines Händlers gesteckt, sagte der 47-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. Er gilt in der Szene der Sondengänger als Berühmtheit, die vor allem während der Pandemie stark gewachsen ist.

Münzen aus Ulm und Konstanz aus dem 15. Jahrhundert

"So ein Fund ist schon eher selten", sagte Konze, der die Münzen im Stadtmuseum von Nördlingen abgegeben hatte, wo sie das Landesamt für Denkmalpflege abgeholt habe. Es handele sich um Pfennige und Schillinge aus Ulm und Konstanz mit einer Prägung ab 1423. 

Konze schätzte den Sammlerwert des Fundes auf einen vierstelligen Betrag. Bis vor Kurzem hätte er den Fund noch behalten dürfen, aber Bayern hat unlängst das sogenannte Schatzregal eingeführt. Demnach werden alle Funde, die aus der Zeit vor dem Jahr 1800 stammen, als Eigentum des Freistaats Bayern betrachtet und müssen abgegeben werden. 

Was die bayerische Regelung bewirkt

Konze sieht die Änderung kritisch: "Das ist ein großer Schritt nach hinten, der dazu führen dürfte, dass eher weniger gemeldet wird." In Nordrhein-Westfalen etwa würden nur wissenschaftlich relevante Funde einbehalten und dafür werde dann eine Belohnung gezahlt. 

Im Video vom April 2024: So arbeitet ein Sondengänger in Bayern

Hobbyarchäologe Sebastian Aringer beim Sondengehen im Kampenwandgebiet
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Hobbyarchäologe Sebastian Aringer beim Sondengehen im Kampenwandgebiet

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