Neue Tiefenrekorde, Untertunnelung, Abrissaktionen: Die Bahn hat auch dieses Jahr große Pläne für München. Sie will zahlreiche Großbaustellen für die 2. Stammstrecke in Angriff nehmen. Vor allem im Westabschnitt am neu geplanten Bahnhof Laim soll viel gebaut werden, sagte Kai Kruschinski-Wüst, Gesamtprojektleiter der 2. Stammstrecke bei einer Pressekonferenz. Besonders aufwendig wird die Untertunnelung in einer sogenannten Umweltverbundröhre.
Baustelle West: Neuer Bahnhof in Laim entsteht
Durch diese Umweltverbundröhre sollen in Zukunft Fußgänger, Radfahrer und der öffentliche Nahverkehr (Bus und Tram) geführt werden. Dafür werden bis November mehrere Deckenteile eingeschoben. Am Ende, so Kruschinski-Wüst, soll es in Laim außerdem einen runderneuerten, barrierefreien oberirdischen Bahnhof geben.
Komplett-Umbau am Münchner Hauptbahnhof
Die Mitarbeiter der Bahn planen zudem, am Münchner Hauptbahnhof über die nächsten Monate und Jahre hinweg ein neues Empfangsgebäude zu errichten, einen neuen Bau für den Starnberger Flügelbahnhof und den unterirdischen Halt für die zweite Stammstrecke und die neue U-Bahnlinie U9. Für die unterirdischen Bauten wird bis zu 30 Meter tief gegraben. Zeitgleich werden die restlichen Teile des alten Hauptbahnhofgebäudes abgerissen.
Neuer Rekord: Münchens unbekannte Tiefen
Am Marienhof ist ein neuer Tiefenrekord in München in Arbeit: Bis zu 40 Meter tief graben die Bauarbeiter nämlich für die geplante S-Bahnstation, wie der Bahn-Gesamtprojektleiter Kai Kruschinski-Wüst erklärte. Von der späteren Station aus soll für Fahrgäste dort der Umstieg auf die U-Bahnlinien U3 und U6 möglich sein.
Fortschritte auch im Münchner Osten
Für den Abschnitt Ost der neuen Stammstrecke liegt laut Kruschinski-Wüst jetzt die Baugenehmigung vor, sodass mit Bauarbeiten östlich des Marienhofs begonnen werden kann, sobald die Bahn die Bauaufträge vergeben hat. Der Gesamtprojektleiter betonte, dass es trotz der großen Baufortschritte beim Eröffnungstermin der zweiten Stammstrecke im Jahr 2035 bleiben werde – "plus zwei Pufferjahre bis 2037".
Unangenehme Tage für Fahrgäste werden in Ferienzeit gelegt
Fahrgäste müssten sich auch 2024 wieder auf einige Streckensperrungen wegen der Bauarbeiten einstellen. Zu diesen Sperrungen würde es allerdings wie gewohnt in Ferienzeiten, am Wochenende und nachts kommen, so Kruschinski-Wüst. Die Gesamtkosten für den Bau der Stammstrecke sollen laut Bahn bei 7 Milliarden Euro liegen – nicht eingerechnet sind mögliche Marktpreissteigerungen. Die 2. Stammstrecke wird auf etwa zehn Kilometern und in bis zu 48 Metern Tiefe zwischen den Bahnhöfen Laim im Westen und Leuchtenbergring im Osten gebaut.
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