16 Jahre lang soll eine leitende Mitarbeiterin des Seniorenheims der Heiliggeist-Bürgerspital-Stiftung in der Oberen Stadt in Landau an der Isar rund 3,6 Millionen Euro veruntreut haben. Deshalb hat die Stadt Landau Strafanzeige gestellt und der Frau gekündigt.
Bei einem ersten Termin am Arbeitsgericht bestritt die Leiterin laut Stadt jetzt die Vorwürfe, der nächste Termin vor dem Arbeitsgericht soll im März stattfinden. "Wir haben es in diesem Fall mit einer ausgesprochen hohen kriminellen Energie zu tun", erklärte Landaus Bürgermeister Matthias Kohlmayer (LGM Landau).
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Veruntreuung blieb möglicherweise 16 Jahre lang unentdeckt
Das unterschlagene Geld, so Landaus Stadtkämmerin Gerlinde Radspieler, taucht durch raffinierte Buchhaltungstricks nirgendwo in den Bilanzen auf. Die Mitarbeiterin habe sich offensichtlich Monat für Monat hohe Bargeldbeträge auszahlen lassen. Das Vier-Augen-Prinzip in der Kassenverwaltung sei auch eingehalten worden. In der Jahresbilanz der Stiftung sei das Geld aber dann nie aufgetaucht. So seien rund 3,6 Millionen Euro über 16 Jahre hinweg mutmaßlich veruntreut worden. Aufmerksam wurde man auf die Unstimmigkeiten jetzt bei der Zusammenführung zweier Softwareprogramme, heißt es in einer Erklärung der Stadt.
Veruntreutes Geld soll zurückgeholt werden
Auf die Frage von BR24, was das für die rund 70 Bewohner des Seniorenheims mitten in der Stadt und für deren Angehörige bedeutet, gibt die Stadt Entwarnung. An ihnen soll der Schaden nicht hängen bleiben, etwa durch höhere Heimkosten. Die Liquidität der Stiftung und des Seniorenheims sei nicht in Gefahr, der Betrieb laufe ganz normal weiter. Und die Stiftung will sich das mutmaßlich veruntreute Geld auch zurückholen. "Wir werden alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen", hieß es heute.
Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln weiter
Die Staatsanwaltschaft Landshut bestätigte am Mittwoch auf Anfrage von BR24, dass dort ein entsprechendes Ermittlungsverfahren geführt werde. Derzeit würden durch die Kriminalpolizei komplexe Finanzermittlungen durchgeführt, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Landshut, Martin Strunz, auf Anfrage.
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