"Guten Tag Babes!" Neben diesem verschnörkelten Schriftzug, umringt von bunten Planeten, begrüßt eine breit grinsende Adele mit Wallemähne die Fans, die derzeit zu ihren Konzerten nach München kommen. Es ist ein Graffiti-Porträt der britischen Popdiva, in Schwarz-Weiß gehalten, drei Meter hoch und zweieinhalb Meter breit.
Gesprayt hat das ins Auge fallende Werk ein Künstlertrio um den Gilchinger Graffiti-Künstler Melander "Lando" Holzapfel. Zusammen mit Eliot the Super (Markus Henning) und Bert aus Weimar, der eigentlich Nils Jänisch heißt. "Wir kennen uns seit der Jugendzeit", erklärt Holzapfel.
Adele-Graffiti war Auftragsarbeit
Der Auftrag für das Graffito kam offiziell vom Management der Künstlerin: Ein großes Adele-Porträt sollte es sein, um die leere Wand eines Lagercontainers in der Adele-World zu verschönern. Die Vorgabe, was auf die Wand gemalt werden sollte, stand schnell fest: Die drei Sprayer bekamen die Fotovorlage einer lachenden Adele.
Die Herausforderung für Jänisch und seine Kollegen: Ein Gesicht sprayen, das Millionen Menschen kennen. "Wenn da ein Auge zu klein oder schief geworden wäre, dann hätte ich versagt", erklärt "Bert", der die Vorlage entwarf, seine ursprüngliche Sorge.
Großes Lob von der Sängerin
Viele intensive Arbeitsstunden stecken in dem Werk. Mehrfach mussten die Sprayer wegen Regenschauern unterbrechen. Da hieß es abwarten und anschließend die Wand mit einem Abzieher und Lappen wieder trocknen. Zwischendrin holten sich die Drei auch immer wieder Feedback vom Management.
Und bekamen ein Lob von der Sängerin höchstpersönlich: "Als wir ein Drittel fertig hatten, hat Adele bereits gesagt, dass sie es geil findet", freut sich Lando.
Graffiti wird zum Selfie-Hotspot
Und das geht wohl nicht nur Adele so: Das Ergebnis habe alle Erwartungen der Drei übertroffen. "Die Wand ist ein richtiger Selfie-Spot geworden", so die Streetart-Künstler. Instagram-Videos zeigen Fans in langen Schlangen, die sich bei den Konzerten für ein Foto vor der Wand anstellen. Tausende nutzen das Graffito, um sich davor für ein Selfie in Szene zu setzen.
Da es in Bodennähe gemalt wurde, kann man davor perfekt posieren. "Wir haben bereits zweimal nachbessern müssen", erzählt Holzapfel. Der große Andrang an Menschen, die sich an das Bild lehnen und es dabei berühren, ging nicht spurlos an dem Kunstwerk vorbei. Das Künstlertrio hat kurzfristig nachgebessert – und dem Graffiti-Porträt einen besonders haltbaren Anstrich verliehen.
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