Die Mitmachaktion des ADAC fand auf dem örtlichen Sportplatz in Neuendettelsau mit einem großen Feuerwehrauto statt. Auf spielerische Weise wurde den 22 Kindern gezeigt, wie sie gefährliche Situationen im Straßenverkehr vermeiden können. Denn betroffen seien häufig vor allem die schwächsten Verkehrsteilnehmer, wie Kinder auf dem Schulweg, sagt ADAC-Moderator Asmir Cucak.
Besonders hoch sei das Unfallrisiko laut ADAC, wenn ein Lkw an der Ampel steht und nach rechts abbiegen will. Ein Kind, das mit seinem Rad auf dem Bürgersteig fährt, gerate dabei leicht in den toten Winkel. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik, seien im vergangenen Jahr 93 Menschen bei Lkw-Unfällen ums Leben gekommen.
Praktische Übungen mit Feuerwehrauto
Bei der Mitmachaktion war der Höhepunkt für die Kinder das Probesitzen im Feuerwehrauto. Um ihnen dabei den toten Winkel sichtbar zu machen, haben sie zuvor eine große, gelbe Plane neben dem Feuerwehrauto ausgelegt, die sahen sie jedoch von ihrem Sitz aus nicht – sie entspricht dem toten Winkel. So konnten sich die Schüler selbst davon überzeugen, wie schnell sogar mehrere Kinder plötzlich im toten Winkel verschwinden. Und die Schülerinnen und Schüler stellten fest, wie schwer es ist, am Lenkrad alle Spiegel im Blick zu haben.
Franziska Ruschka, Schulleiterin der Grund- und Mittelschule in Neuendettelsau, ist überzeugt von der Aktion und macht jedes Jahr mit. "Unsere Kinder kommen zum Großteil mit den Fahrrädern in die Schule. Gerade kurz bevor die Schule anfängt, ist in Neuendettelsau viel Verkehr. Die Kinder gehen davon aus, sobald sie das Auto sehen, dass das Auto natürlich selbstverständlich auch sie sieht.“
ADAC fordert Abbiegeassistenten auch bei Bestands-Lkw
Bereits seit 2022 müssen neu auf den Markt kommende Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen und ab Juli 2024 generell alle neu zugelassenen Laster ab 3,5 Tonnen mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet sein, teilte ein Sprecher des ADAC dem Bayerischen Rundfunk mit. Diese Systeme überwachen den Bereich neben dem Lkw und warnen den Fahrer optisch beziehungsweise akustisch, wenn sich ein Fahrradfahrer im toten Winkel befindet. Das kann Leben retten, so der ADAC. Allerdings müsse die Technik dabei auch zuverlässig funktionieren, so der Sprecher weiter. Bei einem ADAC Test aus dem Jahr 2021 (externer Link), sei das jedoch noch nicht bei allen Systemen der Fall gewesen.
Merkspruch für den Alltag
Erarbeitet wird mit den Schülern bei der Aktion auch das richtige Verhalten im Straßenverkehr. So vermittelt ihnen Asmir Cucak, immer daran zu denken, dass der Fahrzeuglenker alles, was sich im Toten Winkel befindet, nicht sehen kann. Der Merkspruch "wenn ich den Fahrer nicht im Spiegel des Lkw oder Bus sehen kann, kann der Fahrer mich auch nicht sehen“ steht im Mittelpunkt der Verkehrssicherheitsaktion. Im Jahr 2023 haben in Nordbayern 262 Klassen mit mehr als 5.200 Schülern an der kostenlosen ADAC-Aktion teilgenommen.
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