Die Angst vor Spinnen, die Arachnophobie, zählt nach Angaben des Uniklinikums Würzburg (UKW) zu den häufigsten spezifischen Phobien. Die irrationale Angst vor den achtbeinigen Tieren kann mit Schweißausbrüchen, Herzrasen, Zittern oder sogar Atemnot einhergehen. Allein das Wort Spinne kann Stressreaktionen auslösen. Betroffen sind mehrheitlich Frauen. Doch können Betroffene nicht einfach davon befreit werden, indem die Angst quasi aus dem Gedächtnis gelöscht wird? Das will die Universitätsmedizin Würzburg nun in einer neuen Studie herausfinden.
Lässt sich die Angst aus dem Gedächtnis löschen?
Laut Martin Herrmann, leitender Psychologe am Zentrum für Psychische Gesundheit des UKW, bestehe die Möglichkeit, "emotionale Gedächtnisinhalte langfristig aus dem Gedächtnis zu entfernen". In der neuen Studie soll geprüft werden, ob das auch auf die Angst vor Spinnen übertragbar ist. Dabei wird das Angstgedächtnis kurz aktiviert, um die Wiederabspeicherung daraufhin zu unterbrechen. Zum Einsatz kommt dabei das Verfahren der sogenannten Transkraniellen Magnetstimulation, laut UKW eine nicht-invasive, nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation.
Uniklinikum: Betroffene für Studie gesucht
Aktuell sucht das Forschungsteam für die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Studie Personen, die unter der Angst vor Spinnen leiden. Der Zeitaufwand beträgt laut UKW etwa vier Stunden, verteilt auf ein Telefongespräch und drei Termine vor Ort in einem Gesamtzeitraum von etwa vier Monaten. Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos und anonym.
Vorige Studie: virtuelle Realität gegen die Angst
In dem vorhergehenden Forschungsprojekt "Spider VR" hat das Uniklinikum Würzburg gemeinsam mit dem Uniklinikum Münster eine Therapie in virtueller Realität (VR) untersucht. Auch dabei ging es darum, Menschen von der Angst vor Spinnen zu befreien. 174 Personen wurden in einer virtuellen Welt mit den angstauslösenden Tieren konfrontiert.
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