Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Vergewaltiger erhoben. Dem 45-jährigen Tatverdächtigen wird vorgeworfen, zwei Frauen körperlich misshandelt und vergewaltigt zu haben. Für die Staatsanwaltschaft wiegen die Taten so schwer, dass sie gegen den Angeschuldigten eine Sicherungsverwahrung anordnen lassen will.
Tatorte in Lappersdorf und Regensburg
Bei der ersten Tat im April 2021 zwang der Tatverdächtige eine Frau mit vorgehaltenem Messer, an ihm sexuelle Handlungen durchzuführen. Am Tatort, einem Feldweg bei Lappersdorf, habe er auch an ihr sexuelle Handlungen durchgeführt, so die Staatsanwaltschaft. Trotz Ermittlungen konnte ein Täter damals nicht ausgemacht werden. So ergab auch eine gefundene DNA-Spur am Opfer keinen Treffer in der DNA-Datenbank.
Doch im Juli 2022 hinterließ der mutmaßliche Täter wieder seine DNA an einem Tatort. Am Donauufer in Regensburg wurde eine Frau zu vaginalem und oralem Geschlechtsverkehr gezwungen. Bevor die Frau vor ihrem Peiniger flüchten konnte, habe der Mann von ihr verlangt, dass sie ihren Körper mit Wasser "ausspült". Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann damit etwaige Spuren beseitigen wollte. Ohne Erfolg. Dieses Mal brachte eine gefundene DNA-Spur einen Treffer in der DNA-Datenbank, sodass der 45-jährige Tatverdächtige bereits zwei Tage später festgenommen werden konnte.
Landgericht prüft Anklage
Seitdem sitzt der Mann in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. Aufgrund der DNA-Spur und der Nähe des Wohnorts des Angeschuldigten zum Tatort konnten die Ermittler einen Zusammenhang zwischen den Taten herstellen. Nach Abschluss der Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft daher Anklage erhoben - wegen besonders schwerer Vergewaltigung und anderer schwerer Straftaten.
Das Landgericht muss nun entscheiden, ob sie die Anklage zulässt. Bis zu einer möglichen Verurteilung des Mannes gilt die Unschuldsvermutung.
Weitere Vergewaltigung wohl aufgeklärt
Erst kürzlich konnte die Polizei einen weiteren Erfolg verbuchen - zwei Jahre nach der Vergewaltigung einer Studentin in einem Regensburger Park hat die Polizei einen 33-Jährigen festgenommen. Die Kriminalpolizei kam dem Tatverdächtigen mit Hilfe einer DNA-Probe auf die Spur. 2021 hatten die Beamten mehrere Reihentestungen durchgeführt. 514 Männer gaben freiwillig eine Speichelprobe ab.
- Zum Nachlesen: Vergewaltigung in Regensburg: DNA-Spur führte zu Tatverdächtigem
Im Herbst 2022 wurde die Polizei bei dem 33-Jährigen an seinem Wohnsitz in Thüringen vorstellig. Er stimmte einem Mundhöhlenabstrich zu. Nach Übereinstimmung mit einer Spermaspur, die die Ermittler nach der Tat im November 2020 von der Hand des Opfers gesichert hatten, wurde der Mann festgenommen.
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