Ein abgebrochener Davidstern (Symbolbild)
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Antisemitische Vorfälle: Starke Zunahme in Ostbayern

Antisemitische Vorfälle: Starke Zunahme in Ostbayern

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel wurden in Niederbayern und der Oberpfalz mehr antisemitische Vorfälle registriert - insgesamt 24. Das sind sechs Mal so viele wie noch im Jahr zuvor. Kein regionales Problem, sondern bayernweite Tendenz.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Niederbayern und der Oberpfalz hat seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel stark zugenommen. Das hat die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) dem BR mitgeteilt.

  • Zum Artikel: Schon vor Hamas-Überfall: Zunahme antisemitischer Straftaten

Sechs Mal so viele Vorfälle wie im Vorjahr

Demnach wurden zwischen dem 7. Oktober und dem 9. November insgesamt 24 Vorfälle in der Region dokumentiert: 16 in Niederbayern und acht in der Oberpfalz. Im Vorjahreszeitraum waren in den beiden Regierungsbezirken nur vier Vorfälle bekannt geworden. Bayernweit gab es laut der RIAS in diesem Zeitraum 148 Vorfälle.

"Die Zahlen zeigen, dass israelbezogener Antisemitismus auch in Regierungsbezirken ohne die großen Städte wie München oder Nürnberg verbreitet ist und sozusagen auf einen Anlass wartet", sagte Annette Seidel-Arpacı, Leiterin von RIAS Bayern, dem BR.

Bedrohungen, Sachbeschädigungen, verletzende Inhalte

Ihr Verband geht zudem von einem großen Dunkelfeld antisemitischer Vorfälle in der Region aus. Bei den insgesamt 24 antisemitischen Vorfällen seit dem 7. Oktober handelt es sich um drei Bedrohungen, eine gezielte Sachbeschädigung, drei Versammlungen und 17 Fälle sogenannten verletzenden Verhaltens. Mit verletzendem Verhalten sind laut RIAS Bayern Vorfälle gemeint, bei denen Jüdinnen, Juden oder jüdische Institutionen zum Beispiel gezielt, böswillig oder diskriminierend adressiert werden.

210 Straftaten in ganz Bayern

Die von RIAS Bayern dokumentierten antisemitischen Vorfälle sind nicht immer gleichbedeutend mit einem Straftatbestand. Laut dem bayerischen Landeskriminalamt hat es seit dem 7. Oktober bayernweit insgesamt 210 Straftaten im Kontext Israel/Hamas gegeben. 75 davon wurden als antisemitisch eingestuft, sechs als islamfeindlich.

Wie das Polizeipräsidium Niederbayern auf Anfrage mitteilte, habe es seit dem 7. Oktober aber zum Beispiel keine schwerwiegenden Vorfälle gegen Palästinenser gegeben.

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