Äpfel in einem Korb
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In Unterfranken sind die Bauern sehr zufrieden, in Oberfranken wiederum sind die Hallen nahezu leer. Die Ernten fallen unterschiedlich aus.

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Apfelernte in Franken: Von "gut" bis "Totalausfall"

Apfelernte in Franken: Von "gut" bis "Totalausfall"

2024 ist sicherlich kein Rekordjahr bei der Apfelernte. Schuld sind die späten Fröste Ende April. Dennoch sind die Erträge in Franken regional sehr unterschiedlich ausgefallen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Apfelernte in Bayern beschert den Verbraucherinnen und Verbrauchern laut dem Bayerischen Bauernverband in diesem Jahr heimisches Obst von guter Qualität. Allerdings gab es deutliche Ertragseinbußen: Nach Zahlen des Landesamts für Statistik ging der Ertrag um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück – auf rund 25.600 Tonnen.

Dem Bauernverband zufolge waren bei der diesjährigen Apfelernte erhebliche regionale Unterschiede zu verzeichnen. Während frostige Nächte zur Zeit der Apfelblüte vor allem in Franken zu Einbußen geführt hätten, seien die Erträge in der bayerischen Bodenseeregion hoch gewesen.

Mittelfranken mit durchwachsener Ausbeute

Im Sortengarten der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb werden in diesen Tagen die letzten Spätäpfel geerntet. Auf einer Fläche von viereinhalb Hektar stehen Bäume mit insgesamt 280 verschiedenen Apfelsorten. Die hatten im Frühjahr üppig geblüht. Die späten Fröste Ende April machten die Hoffnungen auf eine Rekordernte jedoch zunichte. Etwa 50 Prozent weniger Äpfel hat die Streuobstinitiative in diesem Jahr geerntet.

"Der Frost war nur ganz kurz. In der Folge sind komischerweise einzelne Äpfel, teilweise mit den Blättern abgefallen. Wir haben jetzt eher eine mittelmäßige bis unterdurchschnittliche Ernte", resümiert Benno Kiermeier, Vorstand der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb.

Laut der Regierung von Mittelfranken gab es mit dem südlichen Landkreis Roth und dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen aber auch Gegenden mit sehr guten Ernten.

Oberfranken: "Totalausfall" in höheren Lagen

Obstbauer Willibald Schmidt aus Mittelehrenbach in der Fränkischen Schweiz baut auf seinen Plantagen Äpfel für den Bio-Handel an. Seine Lagerhallen für "1A Tafeläpfel" sind nahezu leer. Ihm ist die Ernte aufgrund der starken Nachtfröste Ende April buchstäblich erfroren.

"Ich baue neun verschiedene Sorten Tafeläpfel an. Bei den Äpfeln haben wird einen 100-prozentigen Ausfall", muss Schmidt feststellen.

Oft konnten die großen Mostereien in Oberfranken "mangels Masse" gar nicht pressen. Hingegen war die mobile Presse des Landschaftspflegeverbandes in Forchheim gut gebucht. Während die tiefer gelegenen Streuobstwiesen durchaus passable Erträge hatten, gab es in höheren Lagen Oberfrankens wie bei Willibald Schmidt teilweise einen Totalausfall.

Unterfranken: Mit Technik die Ernte gesichert

Apfelbauer Winfried Rauch aus dem unterfränkischen Dettelbach ist sehr zufrieden. Seine Apfelplantage hängt voll mit roten reifen Früchten: "1A Tafeläpfel" für den Bio-Handel.

Um Wetterextreme abzufedern, ist seit 2013 eine Windmaschine auf dem Biohof Rauch im Einsatz. Bei Frostnächten während der Apfelblüte drückt sie wärmere Luft auf den Boden zu den Pflanzen.

"Es ist aufwändig, man muss vor Ort sein, man muss das Wetter genau beobachten, aber mit dieser Maßnahme ist man ertragssicherer und der Betrieb steht besser da", so Winfried Rauch.

Plus bei Kartoffeln und Birnen

Nach einer vorläufigen Erntebilanz des Landesamts für Statistik, gibt es im Jahr 2024 aber auch Obst- und Gemüsesorten, die heuer ein Plus verzeichnen könnten: So haben Bayerns Landwirte 2024 Schätzungen zufolge 1,5 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Und auch bei der Birnenernte gibt es ein Plus: Bei Birnen wird eine Ernte von etwa 4.700 Tonnen erwartet. Das wäre ein Zuwachs von 23 Prozent gegenüber 2023.

Die endgültigen Ergebnisse zur bayerischen Ernte 2024 werden für Februar 2025 erwartet.

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