In Italien ist das Verfahren gegen eine 34-jährige Frau aus dem Raum Deggendorf zu Ende gegangen, die mit ihrem Auto drei Fußgänger getötet hat. Im Sommer 2023 war sie durch einen Ferienort gerast. Bereits vorab hatten sich Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung im Rahmen einer Verständigung abgesprochen.
Strafmaß: Vier Jahre und acht Monate
Wie der italienische Rundfunksender Rai auf seiner Homepage meldet, wurde jetzt das Strafmaß offiziell verkündet: Vier Jahre und acht Monate, die die Frau weiter in einer italienischen Psychiatrie in der Nähe von Verona absitzen muss. Ihr Anwalt hatte versucht zu erreichen, dass sie nach Deutschland verlegt wird.
Im Juli 2023 hatte die Frau im italienischen Ort Santo Stefano di Cadore in den Dolomiten einen Zweijährigen, seinen Vater (47) und die Großmutter (64) überfahren – alle drei waren auf dem Gehweg, alle drei starben. Die Frau war mit hoher Geschwindigkeit ungebremst in die Familie gerast, auf der Straße gab es keine Bremsspuren.
Bilder einer in einer Werkstatt angebrachten Überwachungskamera, die publik gemacht und den Ermittlern übergeben worden waren, zeigten zwar nicht den Aufprall, aber das Unfallauto wenige Augenblicke vor der Kollision. Die Aufnahmen lassen erahnen, dass der Wagen viel zu schnell in der 50er-Zone unterwegs war. Laut Medien könnte die Frau bis zu 90 Stundenkilometer schnell gefahren sein.
Unfallfahrerin hat schwere psychische Probleme
Die beiden Erwachsenen und das Kleinkind wurden voll erfasst und meterweit durch die Luft geschleudert. Der Vater und die Großmutter starben an der Unfallstelle. Der kleine Junge wurde in ein Krankenhaus geflogen, konnte aber nicht gerettet werden. Die Mutter wurde verletzt. Der Großvater, der mit etwas Abstand zur Gruppe spaziert war, erlitt laut Berichten einen Herzinfarkt und wurde ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.
Giuseppe Triolo, der Pflichtverteidiger der Frau, berichtete laut "Corriere della Sera", dass seine Mandantin ausgesagt hatte, sie könne sich an nichts erinnern. Die Frau hat schwere psychische Probleme: "Ich bin in einem Abgrund", soll die Frau immer wieder gesagt haben, heißt es in dem Medienbericht.
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