Der Hotelturm Augsburg: ein zylinderförmiges Gebäude, umlaufend besetzt mit halbrunden Balkonen.
Bildrechte: BR/Sylvia Bentele
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Der Hotelturm in Augsburg steht seit Neuestem auf der bayerischen Denkmalliste.

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Augsburger Hotelturm wird bayerisches Rekord-Denkmal

Augsburger Hotelturm wird bayerisches Rekord-Denkmal

Die Augsburger nennen ihn wegen seines Aussehens auch "Maiskolben". Der markante Hotelturm ist das höchste Gebäude der Stadt - und jetzt in die Denkmalliste aufgenommen worden. Damit wird der Hotelturm zum bayernweiten Rekordhalter.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

35 Geschosse, 115 Meter Höhe: Der Augsburger Hotelturm ist eines der Wahrzeichen der Stadt und wird wegen seiner halbkreisförmigen Balkone umgangssprachlich auch "Maiskolben" genannt. Der "Maiskolben" ist neuerdings auch ein Denkmal.

Hotelturm wird zum Rekordgebäude

Das Landesamt für Denkmalpflege hat den Augsburger Hotelturm jetzt in die bayerische Denkmalliste aufgenommen. Damit knackt der Turm auch einen Rekord: Laut Landesamt ist er jetzt das höchste bewohnte Baudenkmal Bayerns. Für die Augsburgerinnen und Augsburger, sagt die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber, sei der Hotelturm mit seiner außergewöhnlichen Architektur schon lange ein Wahrzeichen und bedeutender Orientierungspunkt. Und Bayerns Kunstminister Markus Blume bewertet den Turm als ein "herausragendes Beispiel deutscher Nachkriegsarchitektur".

Gebaut zu den olympischen Spielen 1972

Erbaut wurde das höchste Gebäude Augsburgs in den Jahren 1971 und 1972, innerhalb von zehn Monaten stand der Rohbau. Denn während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München brauchte auch Augsburg als Austragungsort der Kanu-Slalom-Wettbewerbe zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten für internationale Gäste. Die Pläne stammten von den Augsburger Architekten Reinhard Brockel und Erich R. Müller. Die Augsburger Baufirma Thormann & Stiefel (Thosti) beschleunigte laut Landesamt für Denkmalpflege den Bau mit der Idee, vorgefertigte Betonelemente zu benutzen.

Schon zur Bauzeit ein Gebäude der Superlative

Schon damals war der "Maiskolben" Europas höchstes Turmhotel, höchstes Wohngebäude Deutschlands und bis zum Jahr 2000 höchstes Hochhaus Bayerns. Das Hotel sei Bertrand Goldbergs markanten Zwillingstürmen in der Marina City in Chicago nachempfunden, die Konstruktion in Stahlbetonmischbauweise sei äußerst fortschrittlich für die Zeit gewesen, erklärt Mathias Pfeil, Generalkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. "Sie ist geschichtlich, künstlerisch und städtebaulich von hohem Wert und daher nun ein Denkmal“, so Pfeil.

Der Turm beherbergt nicht nur ein Hotel

Als Vertreter des Olympischen Komitees als erste Gäste in den Hotelturm einzogen, waren die 450 Hotelbetten auf den Etagen 1 bis 17 untergebracht. In den Stockwerken darüber gibt es bis heute Privatwohnungen und Räume, die als Büros vermietet werden. Laut einer Sprecherin des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege liegt der Erhalt des Turms mit der Entscheidung, ihn zum Denkmal zu machen, nun im Interesse der Allgemeinheit. Wenn Änderungen vorgenommen werden sollen, müssten zuvor Genehmigungen eingeholt werden.

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