Nach Bahnstreik und Schneechaos in der vergangenen Woche gehen für Bahnreisende in Mittel- und Oberfranken die Einschränkungen weiter: Wegen Bauarbeiten ist die Strecke zwischen Nürnberg und Bamberg sieben Tage von 10. bis 16. Dezember erneut gesperrt. Reisende müssen auf Ersatzbusse ausweichen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Sie möchte die Sperrung nutzen, um den viergleisigen Ausbau der am stärksten befahrenen Bahnstrecke Nordbayerns voranzutreiben.
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S-Bahn aus Nürnberg fährt nur bis Fürth, ICE wird umgeleitet
Während der Streckensperrung wird die S-Bahn-Linie 1 aus Nürnberg kommend nur bis zum Fürther Hauptbahnhof fahren. Weiter geht es mit Ersatzbussen nach Erlangen und dann nach Bamberg. Der Ausfall des Franken-Thüringen-Express werde durch Expressbusse zwischen Nürnberg und Bamberg ersetzt, verspricht die Bahn.
Betroffen von der Sperrung ist auch der Fernverkehr. Der ICE München-Berlin wird zwischen Nürnberg und Erfurt über Würzburg umgeleitet, wodurch sich die Fahrtzeit nach Bahnangaben um rund 90 Minuten verlängert. Die ICE-Halte in Erlangen, Bamberg und Coburg entfallen in diesem Zeitraum, ebenso wie der ICE-Sprinter von München nach Berlin. Der Intercity Karlsruhe/Stuttgart über Nürnberg nach Leipzig endet beziehungsweise beginnt in Nürnberg.
Wegen der Umleitung des Fernverkehrs entfällt zwischen dem 10. und 16. Dezember außerdem die S-Bahn-Linie 6 von Nürnberg nach Neustadt an der Aisch. Sie verkehrt auf denselben Gleisen wie der ICE zwischen Nürnberg und Würzburg.
Stattdessen fahren Ersatzbusse zwischen Neustadt an der Aisch und der Station Siegelsdorf (Landkreis Fürth). Von dort geht es mit der Regionalbahn weiter nach Fürth und Nürnberg. Auch die Verstärkerzüge auf der Strecke Würzburg-Kitzingen müssen dem umgeleiteten ICE-Verkehr weichen.
Bahnausbau in Franken: 16 Brücken und zwei S-Bahnhöfe
Nach der einwöchigen Sperrung wird die 62 Kilometer lange Strecke zwischen dem Nürnberger Hauptbahnhof und dem Bahnhof Bamberg weitgehend viergleisig befahrbar sein, kündigte die Bahn an. 16 Brücken, zwei S-Bahnhöfe, der Überholbahnhof Eggolsheim nördlich von Forchheim und drei Durchlässe werden laut Bahn noch in diesem Jahr fertiggestellt. Zudem werde man noch rund 20 Kilometer Gleis verlegen, Schallschutzwände aufstellen und entlang der Strecke etwa 20 zusätzliche Weichen installieren.
Damit stehen dann zwei eigene Gleise für die S-Bahn zur Verfügung, was einen höheren Takt ermöglicht. Bisher fährt die S-Bahn einmal pro Stunde von Nürnberg bis nach Bamberg und hält dazwischen an knapp 20 Bahnhöfen und Haltepunkten.
Von der Kreisstadt Forchheim verkehrt die S-Bahn nach Erlangen, Fürth und Nürnberg ab dem 17. Dezember zu den Stoßzeiten im 20-Minuten-Takt.
Mit Informationen von dpa
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