Bis zum Jahr 2030 sollen in Bayern 1.500 Kilometer neue Radwege entstehen. Das hat Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) nach einer Sitzung des Kabinetts angekündigt. Gebaut werden sollen die zusätzlichen Wege entlang von Bundes- und Staatsstraßen sowie "durch Förderung der Kommunen". Dem Minister zufolge handelt es sich auch um eine Investition in mehr Klimaschutz.
Zuletzt wurden in Bayern laut Bernreiter jährlich rund 150 Kilometer an neuen Radwegen gebaut. In den kommenden acht Jahren sollen es im Schnitt 187,5 Kilometer pro Jahr sein. Laut der Staatskanzlei investiert der Freistaat derzeit rund 100 Millionen Euro jährlich in den Radverkehr.
Bernreiter: Auch mehr Radl-"Abstellanlagen" geplant
Bisher gibt es im Freistaat demnach rund 45.000 Kilometer Radwege. Unter den Bundesländern mit einer "vergleichbaren Topographie" stehe Bayern damit an erster Stelle, sagte der Minister. An Bayerns Bahnhöfen, Busbahnhöfen und Universitäten soll es Bernreiter zufolge zudem mehr sichere "Abstellanlagen für Fahrräder" geben.
Radfahren sei das günstigste und sympathischste Verkehrsmittel, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Bayern wolle "mit das Radl-Land Nummer eins" werden.
Grüne: "Viele Ankündigungen und wenig Neues"
Die Landtags-Grünen halten die Fahrrad-Pläne der Staatsregierung nicht für ausreichend. "Das sind erstmal nur viele Ankündigungen und wenig Neues", sagt Markus Büchler, in der Grünen-Fraktion Sprecher für Mobilität, auf BR24-Anfrage. "Jetzt umarmt Söder nach den Bäumen halt die Fahrräder." Das meiste Geld und Personal gehe in Bayern aber weiter in den Straßenausbau.
Eine andere Entscheidung des Kabinetts hält Büchler für überfällig: In Bayern soll laut Verkehrsminister Bernreiter eine zentrale Stelle entstehen, die Kommunen beim Ausbau von Radwegen unterstützt. "Kleinere Kommunen sind damit in der Regel nämlich völlig überfordert", sagt der Grünen-Abgeordnete dazu. Jetzt gehe es aber um die Frage, wie viele Menschen sich bei der neuen Stelle mit dem Radwege-Ausbau beschäftigen werden.
Büchler erneuert auch eine Hauptforderung der Grünen beim Thema Radverkehr: Der Freistaat solle sich endlich zuständig erklären für den Bau von Radschnellwegen. Bislang verhandeln das die beteiligten Kommunen untereinander - was laut Büchler oft jahrelange, uneffektive Planungen bedeutet.
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