Menschen in der Münchner Fußgängerzone.
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Zahlreiche Menschen in der Münchner Innenstadt (Symbolbild).

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Bayerns Bevölkerung wächst so stark wie seit 1990 nicht mehr

Bayerns Bevölkerung wächst trotz hohem Geburtendefizit so stark wie zuletzt im Jahr 1990. Das teilt das Landesamt für Statistik mit. Für den Anstieg der Bevölkerungszahlen sei vor allem die Zuwanderung verantwortlich.

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In Bayern leben immer mehr Menschen, obwohl das Geburtendefizit noch nie so hoch war, wie im vergangenen Jahr. Nach den Zahlen des Statistischen Landesamtes sind 192.400 Bewohner im Jahr 2022 hinzugekommen, ein Plus von 1,5 Prozent und damit der stärkste Zuwachs seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990. Ende 2022 lebten demnach rund 13,37 Millionen Menschen im Freistaat. Am stärksten nahm die Bevölkerungszahl im Bezirk Oberbayern zu (+ 72.500), am wenigsten in Oberfranken (+11.850).

Zuwanderung für Bevölkerungsanstieg ursächlich

Für den Anstieg der Bevölkerungszahlen war vor allem die Zuwanderung verantwortlich, so die Statistiker. Allein aus der Ukraine kamen 2022 rund 130.000 Personen nach Bayern. Andernfalls würde die Bevölkerungszahl sinken, denn die Zahl der Geburten (124.897) lag deutlich unter der Zahl der Sterbefälle (152.417). Damit war das Geburtendefizit so hoch wie noch nie seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1957 (Geburtendefizit: 27.520). Die Auswirkungen des Krieges werden sich laut Landesamt für Statistik noch bis 2026 in der Bevölkerungsberechnung abzeichnen. Danach gehe man von einer durchschnittlichen Zuwanderung von 25.900 Personen pro Jahr aus, so die Statistiker in einer Prognose vom Januar.

  • Zum Artikel: Wirtschaftsweise: Brauchen 1,5 Millionen Zuwanderer pro Jahr

Demografischer Wandel in Bayern

Der Prognose zufolge könnten Menschen, die aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland nach Bayern ziehen, in Zukunft das Defizit zwischen Geburtenrate und Todesfällen ausgleichen. Demnach wird der demografische Wandel in Bayern so aussehen: Der Anteil der über 65-Jährigen steigt bis 2041 auf rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung an. Gleichzeitig geht die Zahl der Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren zurück. Bei den unter 20-Jährigen wird es sogar einen leichten Zuwachs geben. Insgesamt bedeutet das jedoch: Auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter kommen im Jahr 2041 45 Personen im Ruhestandsalter und 34 Kinder und Jugendliche. 2021 waren es noch 35 und 31.

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