INA heißt das Regionalzugnetz, das jetzt neu ausgeschrieben ist. Die Buchstaben stehen für Isar, Noris, Altmühl. Es umfasst die Strecken RE1 München-Ingolstadt-Nürnberg über die Schnellfahrstrecke, die RB16 München-Ingolstadt-Treuchtlingen-Nürnberg und die RE60 Augsburg-Treuchtlingen-Nürnberg. Bis 23. September können Unternehmen ihre Bewerbungsunterlagen einreichen. Im nächsten Jahr will die BEG dann entscheiden. Der aktuelle Vertrag mit der DB Regio endet 2028.
Stundentakt auf der Regionalzugstrecke RE1 Nürnberg-München
Der künftige Betreiber wird deutlich mehr bieten müssen, als es DB Regio, also die Deutsche Bahn, bisher tut. Gerade auf der Strecke Nürnberg-München gibt es seit Jahren technische Probleme: Zu wenige der schnellen Skoda-Doppelstockzüge sind einsatzfähig. Deshalb ist gefordert, für den künftigen Betrieb 190 Stundenkilometer schnelle, zuverlässige Züge anzuschaffen, die auch dem Druck vorbeirasender ICE im Tunnel standhalten.
So soll ein echter Stundentakt im Regionalzugverkehr Nürnberg-München entstehen. Während es den Stundentakt auf den anderen Strecken schon gibt, fahren ausgerechnet auf der Schnellfahrstrecke zwischen Nürnberg und Ingolstadt die Regionalzüge bislang überwiegend im Zweistundentakt. Diese Angebotslücke schließt die BEG nun.
Bewerber müssen sieben neue Züge anschaffen
Regionalzüge mit einer Spitzengeschwindigkeit von 190 km/h sind vergleichsweise teuer, ermöglichen aber eine "attraktive Reisezeit zwischen München und Nürnberg von rund eindreiviertel Stunden mit sieben Zwischenhalten", so die BEG. Deshalb fordert sie im neuen Vergabeverfahren von den Bietern mindestens sieben solcher Fahrzeuge, um den Stundentakt beim RE1 zu ermöglichen.
Damit die Züge dann auch wirklich pünktlich sein werden, gibt die BEG Mindestwendezeiten für den RE1 an den Endbahnhöfen vor. Durch diese Puffer verringert sich die Gefahr, dass sich etwaige Verspätungen der vorherigen Fahrt auf die Rückrichtung übertragen. Vor allem mit der Infrastruktur hat die Bahn Probleme.
Deutliche Verbesserungen für Fahrgäste
"Die Regionalzüge in diesem Netz verknüpfen vier der fünf größten Städte Bayerns mit einem Stundentakt ab der neuen Vertragslaufzeit. Das Angebot auf den übrigen Strecken bleibt auf dem heutigen Niveau", so die BEG. Die RB16 fährt in einem durchgängigen Stundentakt zwischen München und Treuchtlingen, alle zwei Stunden werden die Züge über Treuchtlingen hinaus bis Nürnberg verlängert. Der Regionalexpress zwischen Augsburg und Nürnberg fährt im Zweistundentakt und bildet im Abschnitt Treuchtlingen–Nürnberg zusammen mit der RB 16 einen Stundentakt.
Zusätzlich verkehren im Abschnitt Treuchtlingen/Weißenburg–Nürnberg montags bis freitags Verstärkerzüge, die in den Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags für einen Halbstundentakt sorgen. Prinzipiell kann das Unternehmen, das sich durchsetzt, auf allen drei Linien sowohl Neu- als auch Gebrauchtfahrzeuge einsetzen, sofern sie die Mindestanforderungen erfüllen, so die BEG. Beispielsweise müssen die Züge über große Mehrzweckbereiche verfügen und pro Zugteil mindestens zwei Rollstuhlplätze im Fahrgastraum bieten.
Lob vom Fahrgastverband Pro Bahn
Mit dem Stundentakt zwischen Nürnberg und München erfüllt die BEG eine alte Forderung der Fahrgastverbände. Lukas Iffländer, Vorsitzender von Pro Bahn, lobt die Ausschreibung. Er hofft auf die Anschaffung von neuen, erprobten Zügen für den Einsatz ab 2028. Ein großes Problem derzeit sei, dass die Skodazüge im praktischen Einsatz erprobt worden seien, so Iffländer.
Das sollte dieses Mal anders laufen, so habe Siemens bereits einen sechsteiligen Zug von Nürnberg nach Erfurt im Einsatz, der die Vorgaben erfüllen könne. Der Hersteller Alsthom kommt ebenfalls bald mit einem neuen Modell. Insgesamt bieten Ausschreibungen die Möglichkeit, bessere Leistungen zu verlangen. So schreibt die BEG beispielsweise bei Ausschreibungen vor, dass Fahrradplätze vorhanden sein müssen und dass das Ein-Euro-Fahrradticket Bayern akzeptiert wird.
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