Dominik Schneider, der Technische Leiter der DLRG Füssen, musste schon zwei Mal hinschauen, als er am Sonntag in der Kaufbeurer Innenstadt unterwegs war. Auf der meistbefahrenen Kreuzung der Stadt lief ein Biber herum. Das zottelige Wassertier wollte an der Spittelmühlkreuzung die Straße überqueren, war aber sichtlich überfordert von den vielen Autos und anderen Verkehrsteilnehmern. Es schien nur eine Frage der Zeit, dass er unter die Räder kam.
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Eskorte für einen Biber
Dominik Schneider, ausgebildeter Lebensretter der DLRG, konnte das nicht einfach so ansehen. Er rief ein paar Passanten zusammen, um Biber und Autoverkehr im Blick zu behalten, und verständigte die Polizei. Diese aber war in einem anderen Einsatz gebunden und konnte nicht kommen. Und da der Biber immer wieder dazu ansetzte, die Kreuzung zu überqueren, nahm Schneider die Sache selbst in die Hand.
Gemeinsam mit den anderen Fußgängern eskortierte er den Biber über die große Kreuzung und dann weiter in Richtung Wertach. Dabei achteten die Helfer darauf, dass der Biber immer vorschriftsgemäß auf dem Gehweg blieb. Schneider schirmte ihn vom Autoverkehr ab. Mit vereinten Kräften gelangten sie schließlich auf einen Weg zum Mühlbach. Der Biber schlüpfte durch ein Loch im Zaun und tauchte ab - endlich wieder in seinem Element.
Stadtbekanntes Tier
Bei dem Biber soll es sich übrigens nicht um irgendeinen dahergelaufenen Biber gehandelt haben, sondern um ein stadtbekanntes Exemplar. Er ist laut seinem Retter Dominik Schneider immer wieder auf Wiesen in Kaufbeuren unterwegs. Direkt in den Autoverkehr hatte er sich aber bisher nicht vorgewagt.
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