Blick auf den Regensburger Dom
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Blick auf den Regensburger Dom: Die Diözese hat einen Bericht zur Aufarbeitung von Fällen sexualisierter und körperlicher Gewalt beauftragt.

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Bistum Regensburg lässt Missbrauchs- und Gewaltfälle aufarbeiten

Bistum Regensburg lässt Missbrauchs- und Gewaltfälle aufarbeiten

Das Bistum Regensburg hat einen Bericht zur Aufarbeitung von Fällen sexualisierter und körperlicher Gewalt in ihren Einrichtungen in Auftrag gegeben. Zurückverfolgt werden sollen Fälle bis 1945. Erstellen soll den Bericht ein bekannter Rechtsanwalt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Diözese Regensburg hat einen Bericht zum Ausmaß sexualisierter und körperlicher Gewalt in ihren Einrichtungen in Auftrag gegeben. Darin sollen alle Fälle im Bistum seit 1945 umfassend aufgearbeitet werden.

Bekannter Rechtsanwalt soll Bericht erstellen

Erstellen soll den Bericht der Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber, der bereits 2017 Vorfälle von Gewalt bei den Regensburger Domspatzen untersucht hatte. Weber, Generalvikar Roland Batz und ein Vertreter der Unabhängigen Aufarbeitungskommission für die Diözese Regensburg (UAK) haben heute den "Ermittlungs-, Aufklärungs- und Berichtsauftrag" für das Forschungsprojekt unterzeichnet.

Diözese Regensburg übernimmt Finanzierung

Die Diözese Regensburg übernimmt die Finanzierung und betonte, ihr sei "an Aufarbeitung der im Raum stehenden Taten, Vorwürfen und Verdächtigungen gelegen". Die Diözese Regensburg sehe sich verpflichtet, sexuellen Missbrauch und Taten massiver Gewalt "in allen Erscheinungsformen, insbesondere massiver sexualisierter bzw. physischer Gewalt" umfassend aufzuklären, betonte Generalvikar Roland Batz.

Orientierung an Bischofskonferenz und Bundesregierung

Die Arbeit soll sich an den quantitativen und qualitativen Richtlinien orientieren, die 2020 in der "Gemeinsamen Erklärung" der Deutschen Bischofskonferenz und des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung [externer Link] formuliert wurden.

"Den Betroffenen, der katholischen Kirche, der Öffentlichkeit, Mitwissern, Tat- und Geschehenszeugen, Tätern und Beschuldigten soll die Aufarbeitung einen Überblick verschaffen über die Dimension der Taten in der Diözese", heißt es in einer Mitteilung der Bischöflichen Pressestelle.

Kirchenaustrittszahlen im Bistum Regensburg nehmen ab

Die Kirchenaustritte im Bistum Regensburg sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr weniger geworden. Das geht aus der am Vortag veröffentlichten Kirchenstatistik hervor. Im Jahr 2023 sind rund in der Diözese Regensburg rund 17.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten. Damit liege das Bistum Regensburg bundesweit im unteren Mittelfeld, so der Bericht.

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