Das Portrait einer krebskranken Frau in China, Aktivisten, die sich in Südamerika um die Artenvielfalt kümmern oder Menschen in Trümmern im Gaza-Streifen. Die World Press Photos halten besondere Momente des Jahres fest. Besonders traurig oder besonders berührend. Rund 60.000 Bilder von 4.000 Fotografen wurden für den Wettbewerb eingereicht. Eine Jury aus sechs Regionen der Erde hat die Gewinner in verschiedenen Kategorien ermittelt. Einzelfotos, Fotoserien oder langfristige Projekte.
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Großer Erfolg in Kitzingen
Die besten Aufnahmen gehen auf die Reise und mit ihnen Martha Echevarria, die Exhibition Managerin der World Press Photo Foundation mit Sitz in Amsterdam. "Unser Ziel ist es, die Bilder möglichst vielen Menschen zu zeigen. Da machen wir keinen Unterschied zwischen Groß- und Kleinstädten", so Echevarria. "Hier in Kitzingen schaffen sie es, tausende Touristen in die Stadt zu locken, nur um die Ausstellung anzuschauen. Kitzingen hat etwa 20.000 Einwohner. Mehr als 20.000 Leute schauen sich die Ausstellung hier an. Das ist wirklich verrückt."
Auswahl der Gewinner
Seit 2022 gibt es eine neue Vorgehensweise bei der Auswahl. Aus sechs Regionen der Erde wählt eine Jury die besten Einsendungen in vier Kategorien. Die Kategorie "Offenes Format" eröffnet den Teilnehmern die Möglichkeit, auch Videos, webbasierte Projekte oder Fotocollagen einzureichen. Das prämierte Video, das in Kitzingen zu sehen ist, beschäftigt sich mit einer gefährlichen Fluchtroute im Atlantik, von Afrika nach Europa.
Zu sehen sind die 145 Bilder bis Ende März. Eingereicht wurden rund 60.000 Bilder von 4.000 Fotografen aus 130 Ländern.
Menschliche Schicksale im Mittelpunkt
"Im Mittelpunkt der diesjährigen Ausstellung stehen 31 bewegende Geschichten, die von menschlichen Schicksalen berichten, die in der Fülle der täglichen Berichterstattung kaum einen Platz finden", erklärt Herbert Müller. Der Leiter der Hauptverwaltung ist seit 2007 städtischer Ansprechpartner und Koordinator der Ausstellung, die weltweit in mehr als 100 Städten gezeigt wird. Jahr für Jahr lockt sie rund vier Millionen Menschen an. Rund 21.000 Menschen aus ganz Bayern und den umliegenden Bundesländern sind in den letzten Jahren für die Ausstellung nach Kitzingen gekommen.
Mehrwert für die Stadt
"Damit ist die World-Press-Ausstellung auch für unsere Einzelhändler ein Gewinn", freut sich Oberbürgermeister Stefan Güntner. "Viele Besucher verbinden den Besuch der Ausstellung mit einem Bummel durch die Innenstadt und genießen dabei die Schönheiten unserer Stadt", so Güntner.
Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr. Donnerstags und sonntags von 10.00 bis 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Seit 2007 ist Kitzingen der einzige Ort in ganz Bayern, der eine der weltweit renommiertesten Foto-Ausstellungen zeigt.
Publikum darf mitmachen
Begleitend zur Ausstellung der Profi-Fotografen aus aller Welt gibt es auch wieder einen Publikums-Wettbewerb, bei dem jeder sein schönstes Bild zum Motto "Freiheit" einreichen kann. Die besten werden dann nächstes Jahr zeitgleich zur World Press Photo-Ausstellung in den Schaufenstern der Innenstadt ausgestellt.
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