Eine Kröte sitzt auf zwei Händen in Kunststoffhandschuhen
Bildrechte: BR / Peter Allgaier
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Tierschützer helfen in Kammeltal Kröten über die Straße, damit sie nicht überfahren werden.

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Blind vor Liebe: Gefahren bei der Krötenwanderung

Blind vor Liebe: Gefahren bei der Krötenwanderung

Ein riskanter Weg für die Fortpflanzung: Im Frühling wandern Kröten zurück zu den Gewässern, in denen sie geschlüpft sind. Damit sie nicht überfahren werden, sind jetzt wieder Tierschützer unterwegs. Ohne die Helfer gäbe es viel weniger Amphibien.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der Klimawandel setzt Fröschen und Kröten zu, sie leiden unter langen Trockenheitsphasen. Der Bestand so mancher Art ist in den vergangenen 15 Jahren deutlich zurückgegangen. Umso wichtiger ist es, den Amphibien, die es noch gibt, zu helfen.

Denn für sie beginnt jetzt, mit den wärmeren Frühlingstemperaturen, wieder die Phase der gefährlichen Wanderschaft. Sie machen sich auf den Weg zu den Gewässern, in denen sie geschlüpft sind - um dort selbst für Nachwuchs zu sorgen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind deshalb gerade zum Beispiel im Kammeltal im Landkreis Günzburg unterwegs.

Kröten sammeln im Dunkeln

Jutta Reiter vom Bund Naturschutz steht am Abend in der Dunkelheit mit Stirnlampe und Eimer am Waldrand. Denn der Weg der Kröten zu ihren Laichgewässern ist gefährlich: "Die brauchen manchmal bis zu einer halben Stunde, bis sie drüben sind", erklärt sie, "Und wenn die Autos nur schnell vorbeifahren, das reicht schon, damit es die Tiere zerreißt."

Ein Zäunchen soll die Kröten schützen

Ein kleiner Zaun soll verhindern, dass die Tiere auf die Straße laufen. Alle paar Meter ist ein Eimer in den Boden eingelassen, in den die Kröten fallen sollen. Dort sitzen vor allem die etwa zehn Zentimeter großen braun-grünen Erdkröten. An manchen Abenden landen mehr als 100 Tiere in den Eimern. Nach rund einer Stunde sind alle Eimer kontrolliert. Die Helfer bringen die Tiere auf die andere Straßenseite und lassen sie an einem Weiher wieder frei. Bayernweit retten Ehrenamtliche jedes Jahr hunderttausenden Amphibien so das Leben.

Was die Kröten-Helfer motiviert

Warum Menschen am späten Abend, statt auf dem Sofa zu sitzen, am Straßenrand Kröten retten, hat ganz unterschiedliche Gründe. Eine Helferin in Kammeltal erzählt: "Als es das noch nicht gab, mit diesen Zäunen, das war wirklich ein Gemetzel. Das hat mich als Kind total geschockt. Wir waren in Oberstdorf im Urlaub. In den Tälern dort lagen die immer total platt auf der Straße und das habe ich nie vergessen." Außerdem ist die Tierrettung ihrer Meinung einfach eine sehr schöne Erfahrung: "Das ist so ein Glücksgefühl, dass man hat, wenn man so eine Kröte auf der Hand hat und dann retten kann."

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