Das Familienunternehmen Ballistol mit Sitz in Aham bei Landshut ist weltweit bekannt für das gleichnamige, seit 120 Jahren patentierte Waffen- und Universalöl. In diesem Jahr aber sorgt vor allem das Mückenspray der Firma aus Niederbayern für volle Auftragsbücher.
Große Nachfrage
Schon während des Hochwassers in Süddeutschland wurde die Mückenspray-Produktion in den Fabrikhallen in Aham bei Landshut hochgefahren. Seit Wochen arbeiten die rund 100 Beschäftigten des Familienunternehmens am Anschlag. Die Nachfrage nach Mückenspray ist groß wie lange nicht mehr. "Wirtschaftlich ist das natürlich äußerst positiv", sagt Vertriebsleiter Gerd Simon beim Gang durch die Produktionshalle im Interview mit BR24: "Wir arbeiten seit Monaten unter Volllast mit Sonderschichten abends und am Wochenende, sodass wir den erhöhten Bedarf natürlich auch bewältigen können."
Es fehlt an Flaschenverschlüssen
Und dann das: Jetzt musste die Produktion des Mückenschutzsprays für Menschen gestoppt werden. Denn es fehlten Pumpzerstäuber für die Flaschen, so der Vertriebsleiter: "Weil unsere Vorlieferanten mit den Flaschenverschlüssen nicht mehr nachkommen. Wirkstoff hätten wir noch genug, nur die Verpackung hakt ein wenig. Aber im September geht’s dann wieder los, dass wir den Herbst auch noch sauber bestücken können."
Mückenspray auch für Tiere und Kleinkinder
Statt Mückenspray für Menschen füllen die Experten in Niederbayern jetzt ihr spezielles Mückenspray für Tiere ab, das unter anderem auch Pferde und Hunde vor Stichen schützen soll. Da es auf das Fell und nicht direkt auf die Haut aufgebracht wird, muss es eine andere Konsistenz haben als der Mückenschutz für Menschen. Der Mückenschutz für das Tier kommt in größeren Gebinden in den Handel. Außerdem hat das Unternehmen aus Niederbayern noch ein spezielles Mückenspray für Kleinkinder im Angebot.
Mücken verlieren die Orientierung
Im Labor des Unternehmens forschen sie unterdessen weiter an dem besten Schutz. Die Mückenabwehr erfolgt über Gerüche, erklärt Ballistol-Geschäftsführer Andreas Zettler: "Das merkt man ja auch bei Menschen. Manche Menschen sind sehr anziehend für Mücken, manche eher nicht. Und das Mückenschutzmittel trägt man auf, es nimmt den Mücken die Orientierung. Das heißt, die Mücken fliegen die menschliche Haut wegen des Eigengeruchs an, das Mückenschutzmittel bildet aber eine Art Schutzglocke über der Haut, wodurch sich die Mücken nicht mehr orientieren können und wieder wegfliegen."
Bei Stichen nicht kratzen
Nach Angaben der Experten gibt es weltweit rund 3.000 verschiedene Mücken, in Europa sind es rund 100. Und wird man doch mal gestochen, dann heißt es: bloß nicht kratzen. Denn dadurch gelangen Schmutzpartikel und Bakterien in die Stichwunde, die sich so entzünden kann. Gegen den Juckreiz hilft es zu kühlen, als Hausmittel gelten Essig oder eine aufgeschnittene Zwiebel, die man auf den Stich gibt. Das desinfiziert zusätzlich.
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